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Pro Bono

Eine Bekannte bittet mich um eine neue Website für ihr Projekt und macht deutlich, daß sie wenig Geld hat. Ich arbeite im Alarmtempo, das Ergebnis ist hübsch und responsive, und hat mich ungefähr 900 Euro an Arbeitszeit gekostet. Sie sieht es sich an. Kein Wort der Anerkennung, stattdessen Änderungswünsche in forderndem Ton. Noch mehr pro bono, so ganz für nichts? Ich bin verblüfft wie auch verärgert und frage deshalb nach 10% des eigentlichen Wertes meiner Arbeit als Aufwandsentschädigung, oder nach einem Vorschlag zur Kompensation bevor ich noch mehr Zeit in diese Sache investiere. Was ich bekomme ist ein beleidigtes und beleidigendes Pamphlet und einen Kontaktabbruch.

Mein Ausbilder im Marketing hat immer gesagt: In den Köpfen der Leute ist es, daß etwas, das nichts kostet auch nichts wert ist. Tja. Soviel dazu.
Für mich bedeutet das: Fehler in der Kommunikation gemacht. Ich werde fürderhin meine Unterstützung nicht mehr anbieten – wobei, ich hatte sie diesmal nicht angeboten, bin vielmehr danach gefragt worden – ohne direkt deutlich zu machen, daß ich unter keinen Umständen für Gotteslohn arbeite.

Ein Minimum an Kompensation ist künftig obligatorisch, in welcher Form auch immer. Analog der Schutzgebühr bei der Abgabe von Tieren …

Was mich aber letztlich wundert, ist die Anspruchshaltung der Menschen. Da kommt dir jemand entgegen, und alles was passiert ist: Reichst du mir den kleinen Finger, habe ich ein Recht auf den ganzen Arm.

Nett und hilfsbereit zu sein gewöhne ich mir langsam ab.


Das ist alles

Das ist alles