Dinge, die ich nicht mehr tue

  • in der Gegend herumreisen ohne daß mindestens ein Freund weiß wo ich bin und was ich vorhabe.
  • bekomme ich Besuch, den ich noch nicht gut kenne, ist das nicht nur mein Ding. Es weiß mindestens ein Freund davon.
  • Heimwege zurücklegen ohne meiner Verabredung oder einem Freund ein Ping zu schicken »Bin wieder zu Hause.« (Kommen die nicht und ein Anrufversuch ist erfolglos, wird direkt die Polizei eingeschaltet. Da meine Freunde mich als pünktlich und zuverlässig kennen, haben wir hier ein Zeitfenster von zehn Minuten.) Wir machen das gegenseitig. Habe kürzlich noch einer Freundin den Kopf gewaschen, die den Ping vergessen hatte. Hatte schon beinahe die Kavallerie in Marsch gesetzt, doch erreichte ich sie am Telefon.
  • Düster- und Stillwege ohne Heimwegtelefon zurücklegen.
  • die Außentür nachts nicht abschließen.
  • öffnen ohne Nachfrage, wer vor der Tür steht.
  • im Taxi vorn einsteigen.
  • ohne ein Handy aus dem Haus gehen (bestenfalls auf den Müllhof).

Was machen Frauen ohne Freundeskreis? Ich frage mich auch, ob Männer, die allein wohnen, auch so handeln. Vermutlich eher nicht. Nun werden weibliche Wesen sowieso von Kindheit an darauf geeicht auf die Eigensicherung zu achten. Doch hat das Alleinewohnen, damit keinen Menschen zwingend täglich sehen, meine Eigensicherungsmechanismen – von mir unbemerkt, quasi stille Automatik – wieder hochgefahren. Ich kam heute nur darauf, weil in einem Krimi (ausgerechnet!) die erschütternde Info auftauchte, daß jeden dritten Tag in Deutschland eine Frau gewaltsam zu Tode kommt (in der Regel nicht durch Unbekannte).

Kaue immer noch auf dieser furchtbaren Zahl herum.