Bring me to the water II

Route Tag 1Lange haben wir auf Trinkwasser gewartet. Als das um 11:30h noch immer nicht in Sicht ist, hält es uns nicht länger. Wir wollen endlich los.
Den Flakensee verlassen wir in Richtung Norden durch das Flakenfließ, schippern quasi durch Erkner und drehen eine große Runde um den Dämeritzsee, dann geht es durch den Gosener Kanal Richtung Seddinsee. Dort vorbei an der großen Krampe und an Schmöckwitz Richtung Südwesten auf den Langer See. Unser ungewohnt frühes Abendessen nehmen wir im Wasserrestaurant ‚Richtershorn am See‘. Es macht unglaublich Spaß unter aller Augen unser Gefährt an den Anleger zu steuern, Fender ausbringen, festmachen – wir sind offenbar DIE Show, was uns heftig amüsiert. Desillusionierender ist da schon die Tatsache, daß man von unserem Terassenplatz aus die Straßenbahn hören kann. Wenn man gefühlt den halben Yukon heruntergeschifft ist, findet man die Zivilisationsnähe eher unerfreulich.
Nach dem Essen wird es Zeit sich einen Ankerplatz zu suchen – schnell ist unser Kleinhausboot nicht, und wir haben ein striktes Nachtfahrverbot zu befolgen. In später Dämmerung werfen wir Anker in einer lauschig wirkenden kleinen Bucht am Westufer. Das hätten wir besser nicht getan – als die Tagesgeräusche verklungen sind, wir den Kampf mit der Riesenluftmatratze gewonnen haben, und schon unter den Decken liegen, müssen wir feststellen, daß unser lauschiger Ankerplatz direkt in der Startschneise des Flughafens Schönefeld liegt. Die Flieger sind so dicht über uns, daß ihre Lichter die Kabine ausleuchten. Ich bin vor lauter Lachen fast aus dem Bett gefallen! Umankern im Dunkeln kam nun einfach nicht mehr in Frage, aber um 23 Uhr war dann auch endlich Ruhe. Da kamen Sie dann, die erwünschten Nachtgeräusche. Daß trotzdem eher wenig Romantik aufkam, ist schon wieder eine andere Geschichte…