238 Eier?

Heute habe ich Statistiken gewälzt und hin und her gerechnet. Auslöser der Recherche war eine Reportage.

238 Eier verbraucht der Bundesbürger im Schnitt im Jahr, 57,3 kg Fleisch, 47,8 kg Milch, 6,1kg Butter, 33,8 kg Zucker, 56,1 kg Kartoffeln, 9,5 kg Nudeln.

Dem habe ich mal meine eigenen Verbräuche gegenübergestellt.
Selbst bei großzügiger Berechnung verbrauche ich maximal 110 Eier im Jahr, Verwendung in Kuchen oder Waffeln eingerechnet. Meine Pasta kommt ohne Eier aus, die fallen also hier raus.
Bei Fleisch – inklusive der Würstchen im Eintopf, dem Aufschnitt aufs Brot – komme ich auf maximal 17 Kilo/Jahr. Butter brauche ich nur sehr selten, seit ich festgestellt habe, daß mir die vegane Alternative auch schmeckt, aber wesentlich preiswerter ist (wobei es mich irre fuchst, daß man keine pflanzlichen Fette mehr findet, die ohne Beigabe von Palmöl auskommen!) Butter also 3 kg/Jahr. Zucker brauche ich ungefähr 20 kg im Jahr, weil ich auch Marmeladen koche und ab und an Kuchen backe oder Sirup mache. Bei Nudeln und Kartoffeln liege ich im Schnitt. bzw. leicht drüber.
Seit Jahren frage ich mich: Wer futtert »meine« restlichen 40,3 kg Fleisch, 3,1 kg Butter, 13,8 kg Zucker?
(Fertigprodukte verwende ich sparsam, mein Müsli mache ich selbst, viel versteckter Zucker wird also in meinem Haushalt nicht stattfinden, höchstens in Chips und Schokolade.)

Interessant dabei: Ich habe nicht bewußt und kontrolliert auf Verzicht auf tierische Produkte umgestellt. Vielmehr hatte mein Unterbewußtsein wohl ein Wort mitzureden – mit dem Leid der Nutztiere konnte ich immer schlechter leben.

Nun geht auch die Milch über die Wupper – die Reportage über Milchviehhaltung brachte mein Nervenkostüm ins Flattern. Davon will ich kein Teil sein! Nun also der anstehende Versuch mit Hafermilch, sonst blank Bio- oder Heumilch.
Joghurt, Schmand und Quark sind schwierig – ich brauche sie in meiner Küche, kann aber sehr oft nicht nachhalten, wieviel Leid von Tieren dahinter steht. Ein offener Posten …

Vertreter des Sonntagsbratenprinzips bin ich seit Jugendtagen. Wenn ich mir meine Verbräuche so ansehe, könnte an fünf von sieben Tagen jederzeit ein Vegetarier zum Essen kommen. Hat sich so ergeben, war mir gar nicht klar.

Da ich blutbildmäßig unter ständiger Überwachung stehe weiß ich genau, daß meine Ernährungsweise in Ordnung ist, sonst sähen die Werte anders aus.

Worauf ich hinaus will? Auf bewußtes Handeln, auf Nachdenken und auf mehr Rücksicht den Mitgeschöpfen gegenüber. Ich kann sicher sagen: Kasteien muß man sich damit nicht, nicht auf Lieblingsgerichte verzichten.