Ungute Gebetsmühle

Sharis Körperhaltung spricht Bände, und der Kleine liegt schon wieder auf der Lauer. Den bremse ich aus – Küchentür zu, Shari klemme ich mir unter den Arm und setze sie dezidiert in die Katzentoilette, wo sie dann tut wonach ihre Körperhaltung aussah. Es ist noch früh, trotzdem kümmere ich mich zuerst um die Reinigung der Katzenkisten, und wähne mich davongekommen.
Denkste! Während ich mit dieser Arbeit noch befasst war, hat jemand die Nerven verloren und mir – man fasst es kaum! – auf den Nähtisch gepinkelt. Seufzend beseitige ich die Sauerei, packe ein Kissen und ein angefangenes Nähstück zum Ausspülen in die Waschmaschine, wische Nähwerkstatt und Flur (natürlich ist man mit nassen Pfoten durch den Laden getrabt) Ich kann nicht sicher wissen, wer es war, Leo oder Shari.
Was ich aber weiß: Ich bin erheblich angepisst (no pun intended) und so langsam etwas verzweifelt, weil ich nicht dahinter komme, was das soll.
Shari ist sehr ängstlich, Leo außerordentlich eigen – wenn Toilette nicht pieksauber, Leo sauer. Es ist eine ungünstige Verkettung von Umständen, die da heute Morgen griff, zugegeben. Doch zerbreche ich mir den Kopf, wie ich in einer kleinen Wohnung die Gesamtlage so verändern kann, daß jeder in Ruhe zur Toilette gehen kann, und mir nicht in verzweifelter Notlage anderswo Wasser läßt.

Soviel ist klar: Wer Katzen hat, dem geht die Putzarbeit nicht aus.