Timbouktu
Infrastrukturell sind wir hier eigentlich auf der Insel der Glücklichen. Eine Apotheke, ein Ärztehaus, Lidl, Rewe, Penny in angenehm kurzer Entfernung. Vier oder fünf Restaurants von indisch bis bayrisch, ebenfalls unter einem Kilometer entfernt. Bequem. Im Umkreis von einem Kilometer gibt es auch fünf Briefkästen der gelben Post – so weit, so gut. Aber: Nicht einer von diesen wird vor 17:15h geleert, der nächste mit Nachtleerung ist deutlich weiter entfernt. Überhaupt – die deutsche Post und ihre Unternehmen. Pffff! Wenn man das Pech hat eine Hausbank zu haben, die dem CashPool angehört, darf man inzwischen bis zur Friedrichsstraße fahren um einen Geldautomaten zu finden, wahlweise an die Schönhauser Allee. Meine ‚Hausbank‘ ist inzwischen der Supermarkt, jedenfalls wenn ich Bargeld brauche.
Zurück zur Briefpost: Man hat sich hier an eine durchschnittliche Laufzeit von vier (sic!) Tagen für Briefe gewöhnen müssen. An Montagen scheint die Zustellung insgesamt nicht stattzufinden – das berichtet der Pankower Freund. Ich habe nicht darauf geachtet, aber auch für meinen Zustellbereich könnte das zutreffen. Das Briefporto allerdings, das erhöht sich jedes Jahr, so sicher wie das Amen in der Kirche. Dieses Jahr hat man dann anstandslos das Format Brief mit Prio eingestampft, welches gegen einen Aufpreis von 1,95€ eine Sendungsverfolgung und eine kurze Laufzeit bot. Nun ist die preiswerteste Möglichkeit sowohl Sendungsverfolgung als auch bestätigte Zustellung und kurze Laufzeit zu erreichen, das Einwurfeinschreiben zu einem Aufpreis von 2,35€.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Bei den ’normalen‘ Laufzeiten fühlt man sich wirklich wie ein Bewohner einer schwer zu erreichenden Wüstenstadt.
Wenn es etwas gibt, das einen als Verbraucher wirklich fuchst, sind es Dienstleister, die nicht dienstleisten – oder immer weniger – dabei aber die Preise regelmäßig anziehen. Mit der – dafür notwendigen – Billigung der Bundesnetzagentur. Aber das ist wieder eine andere Geschichte …