Januar in Berlin

So massiv meine Abneigung gegen die Wintermonate als solche ist, so schön finde ich unberührte Schneeflächen, vor allem Nachts und mit Mondlicht. Das Wetter ist entschieden unentschieden. Ein Tag, der mit Ostwind und Regen begann, kann in Schneefall und Minustemperaturen gehen um dann mitten in der Nacht wieder Tauwetter aufzubieten.

Ich bin es zufrieden diese Wechsel aus der warmen Wohnung zu beobachten, und heute geht es auch gar nicht anders, denn der Techniker von der Telekom hat sich angesagt, wie immer mit einem Zeitfenster auf Kosten des Klienten – 11-16 Uhr. Er kommt relativ spät. Ein freundlicher Mensch. Und nach allem, was ich sehen kann, ist mein Problem nun vom Tisch. So kann ich morgen wieder arbeiten ohne alle Viertelstunde vor Frustration die Wände hoch zu gehen. Das Hochladen wichtiger wie zeitkritischer Unterlagen zu Elster gestern war mit der instabilen Verbindung absolut kein Vergnügen. Ebenso die kurzfristige Anfrage einer Online-Schulung, die ich hätte geben können, aber wegen der instabilen Lage nicht zusagen konnte. Wenn es drauf an kommt ist Mr. Murphy zuverlässig an meiner Seite. :-(

Aus dem Igelwintermodus gibt es wenig Berichtenswertes, abgesehen vom üblichen Driss. Die Behandlung, die ich brauche, damit meine Zahnsanierung beginnen kann, läßt sich nicht zeitnahe umsetzen – keine Termine frei. Gleiches gilt für ein aktuelles Blutbild, denn ich friere bei 21 Grad und bin dauernd müde, komme dennoch nur in Etappen durch die Nacht. Mein Thyroxin sollte neu eingestellt werden, vermute ich, aber bitte nicht im Blindflug. Zwei-Klassen-Medizin vom Feinsten.

Tagesnachrichten fühlen sich an wie Und-ewig-grüßt-das-Murmeltier. Man fragt sich, warum man sich das überhaupt noch gibt. Der Guardian hilft ein wenig auf Grund einer breiteren Perspektive. Aber schöner werden die Nachrichten davon auch nicht.

Hellere Dinge: Merlin hat sich angewöhnt auf meinem Schreibtischstuhl liegen zu bleiben, wenn ich mich dort hinsetze. Ein langgestreckter kleiner Katzenkörper, ganz entspannt, ich spüre seine Atmung am unteren Rücken. Das macht ein warmes geborgenes Gefühl. – Nudelauflauf mit meiner Tomatensauce und Salami, der Mann eingeladen, ein freundlicher Abend. – Die aus der Nachbarschaft geschenkte Zimmerantenne bewährt sich (Mit Receiver kann mir das gefallene Kabelprivileg den Buckel herunterrutschen.)

Ja mei, wieder so ein langweiliger Tagebucheintrag – was soll ich machen.

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