Wunderherbst (Tag 960)

Es ist wunderschön, daß es nach wie vor nicht kalt und oft sonnig ist. Einen goldenen Herbst hat man in Berlin sehr selten, und ich genieße ihn sehr. Zwar bin ich insgesamt zu wenig draußen, aber der Start in den Tag mit Kaffee am Balkon in der Sonne macht direkt gute Laune, zumal findet er meist in schöner Gesellschaft statt: Alle Katzen bei mir.

Die letzten Tage waren sehr arbeitsintensiv: Klienten, die ich schon 12 Jahre betreue, drohte der Provider die Präsenz abzuschalten. Alles so gemein veraltet, daß man auch von einer Sammlung von Sicherheitslücken reden konnte (siehe hier, erster Absatz). Innert zwei Tagen habe ich ein neues Design entwickelt, Grafiken gemacht, SSL eingerichtet, System neu aufgesetzt, Texte portiert und für Zweisprachigkeit gesorgt, das alles zu einem Preis, über den ich öffentlich nicht reden sollte. Der Clou: Sie werden es nur sehr bedingt zu schätzen wissen, weil sie einfach absolut nicht verstehen, was ich da eigentlich mache – Hauptsache Website. Grins. Immerhin wissen sie, daß ich ihnen wohl will und ihnen nichts verkaufen werde, das sie nicht brauchen. Muß reichen. Habe ein Angebot für einen Pflegevertrag an die Rechnung getackert. Es kann nicht angehen, daß wir alle 6 Jahre bei Null anfangen, weil sich niemand um die technische Pflege kümmert.

Heute die vierte Impfung, diesmal mit dem Stoff, den ich wollte (siehe hier, letzter Absatz). Üblicher Effekt – 7 Stunden nach der Impfung (ab 17 Uhr) schlafe ich aus dem Stand ein sobald ich mich auch nur halbwegs hinlege. Kennen wir schon, wird vermutlich zwei, drei Tage so bleiben. Hochgradig flügellahm, die Schmerzen an der Einstichstelle sind handgemein. Macht mir keinen Kopf, war immer so, bei jeder Impfung, nicht nur gegen Covid-19. Ich bin einfach das Modell »starke Lokalreaktion«.
Die Praxisorganisation treibt mich wieder in den Wahnsinn: Termin um 10:10h, aber ich stehe bis 10:25h (sic!) in der Warteschlange der Anmeldung. Ganz davon ab, daß ich aus Doclib zwei Terminerinnerungen bekomme, einen für 10:10h, einen für 9:10h – mei, im digitalen Zeitalter ist diese Praxis nach wie vor nicht angekommen. Ich sagte es schon – wenn ich nicht so große Stücke auf die medizinische Kompetenz meiner Ärztin halten würde, ich wäre da längst weg. Die Spritze – ohne Nadel – habe ich beschlagnahmt, aus sentimentalen Gründen. Die Aufschrift gefällt mir besonders gut: »discard after use«.

Jetzt Wochenende. Wenn Montag wirklich um die 25 Grad werden – der Wetterbericht sagt das – nehme ich mir frei. Der Winter kommt früh genug, jedes Jahr.

2 Kommentare

  1. Ich hoffe, Sie haben die vierte Impfung gut vertragen.

    Hier rationieren sie die, ich fragte heute wieder danach, bekomme aber keine. Habe mich dann halt gegen Grippe impfen lassen.

    1. Die Rationierung ist mir nicht verständlich. Ich hatte auch Komplikationen ihn zu bekommen, aber die waren der Desorganisation in der Praxis meiner Hausärztin geschuldet. Sind wir zwei nicht fast ein Jahrgang? Dann müßte sich die Impfung mit dem auf Omikron angepassten Impfstoff durchdrücken lassen, zu Not mit Hilfe der Krankenkasse oder qua Aufsuchens eines freien Impfzentrums.

      Ansonsten: Danke der Nachfrage! Nach allem, was ich sehe, habe ich sie sehr gut vertragen, abgesehen davon, daß ich jetzt den dritten Tag in Folge im Stehen schlafen könnte. 😄 Das darf jetzt langsam wieder aufhören …

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