Pingponguin (Tag 621)

Hochschrecken um 6:15h, weil Shari Anstalten macht neben meinem Kopf mit Ute zu telefonieren (Tonfolge ute-ute-ute beim Hochwürgen von Bezoaren.) Es gelingt sie örtlich zu verlagern – das Laminat wische ich dann später. Nochmal einschlafen.

Kurz nach Neun ruft mich die Haushaltshilfe meiner Mutter an, und fragt mich (zum x-ten Mal) nach der Telefonnummer der Firma, die kürzlich den Rolladenmotor repariert hat (und 2x nachbessern mußte). In der Folge geht das Telefon zwischen Birgit und Ma einige Male hin und her, schließlich ist dann fast alles klar – denke ich.
Ha! Es kommen noch mehrere Anrufe, in deren Verlauf ich erfahre, daß die Garage nicht gekündigt ist, obwohl es kein Auto mehr gibt, daß kein Termin für die dritte Impfung vereinbart wurde, daß die Uhr nicht repariert wurde. Diese Dinge sind schon lange auf dem Tisch, und in keinem Gespräch der letzten drei Wochen hat sie ein Wort darüber verloren.
Den Arzt erreiche ich nicht, schreibe ihm eine Mail. Die Hausverwaltung hat sie gar nicht erreichen können, denn die Nummer, die sie versucht hat, ist falsch. Sie wohnt dort seit 20 Jahren. Wie geht sowas?!
Inzwischen ist es über diverse Telefonate und das folgende Hin und Her spät geworden. Ich darf die Verwaltung morgen aufscheuchen – keine Bürozeiten nach 12 Uhr.
Dann nervt mich ein Amt mit einer Rückfrage, die – verdammt nochmal! – auch vor einer Woche schon hätte erfolgen können. Auch in diesem Punkt heute nichts mehr zu erreichen, weil – man ahnt es – keine Bürozeiten nach 12 Uhr. Die Rückfrage traf zu spät hier ein. Morgen also. Dafür klingelt ein Paketdienst nach dem anderen, und im Flur sieht es aus wie in einer DHL-Filiale; alle Sendungen für die Nachbarschaft.

Noch keinen Strich gearbeitet, aber rotiert wie ein Brummkreisel. Wie ich das hasse!
Nun also endlich Rechnungen, Buchhaltung, Kundenmails.
Immerhin eine (kleine) Auftragsbestätigung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Sonst: Katzenpflege, Spätstück (um 14 Uhr ist von Frühstück nicht mehr zu reden) Wohnungpflege, Haarpflege, Schnelleinkauf. Am Abend den Mann zum Essen geladen, danach wieder alles verquer – wie soll ich Weihnachtssachen machen, wenn der zu Beschenkende hier sitzt wie eine Muschel auf ihrem Stein? Und dann ist der immer so (über-)empfindlich, wenn ich ihn zum Aufbruch bewegen will. Ende vom Lied – zu spät für alles: Die Art von Arbeit, die ich im Sinne habe, kann ich nicht gut machen, wenn ich schon müde werde.

Also gut – dann mache ich eben noch andere Sachen, die anstehen. Nähen wird auch morgen nicht hinhauen, der Tag wird absehbar voll. Freitag also, hoffentlich.
Sonst, zweiter Teil: Die Coronazahlen einschüchternd, die politischen Entscheidungen zum Weglaufen – Frau wird wieder doppelt und dreifach vorsichtig. Auch in anderer Hinsicht: Mein Herz wagt sich nicht in die wilde Vorfreude auf Reise und Insel; zu gewichtig die Besorgnis ein PCR könnte in letzter Sekunde auf Füße fallen. Sehr schade, aber ich kann meine Seele nicht bequatschen. Hoffentlich läßt sich die scheue Dame Vorfreude wieder blicken, wenn ich demnächst zu packen beginne (Wie immer viel zu früh. Grins.)

Ein total verkorkster Tag. Aber kein schlechter.
Ja, da ist ein Unterschied.

[Nachtrag: Beschluss für morgen: Festnetztelefone und Klingel aus bis 19 Uhr, also keine allgemeine Postannahmestelle für diesen Tag, zum Beispiel. Erreichbar via Signal und Email, mobil für Notrufe. Ich.Habe.Zu.Tun.]