Was für ein bekloppter Tag – Pandemiejournal Tag 121

Ich müßte Angebote schreiben – wenn man mich denn ließe.
Klappt heute einfach gar nicht. Ich hänge den ganzen Tag am Telefon. Es beginnt mit einem Anruf der Pflegebetreuerin, zuzuordnen dem Pflegedienst meiner Mutter, und macht dann Domino. Krankenkasse, Pflegedienst, Mama, nochmal Pflegebetreuerin etc.pp. Weite Teile meines Arbeitstages gehen hier in Rauch auf, ich muß zwischendrin Klienten beruhigen, betreuen und vertrösten. Suboptimal.

Im frischen Feierabend ruft mich eine Freundin an und deklariert deutlich Gesprächsbedarf. Als ich just ins Bett gehen will – mit dem Mann hatte ich heute knapp zwei Stunden – meldet sich einer der engsten Freunde. Ich kann dieses Gespräch nicht abweisen, er versucht es seit Tagen.
Wie immer tut es uns beiden gut. Viel Gelächter und Tonnen an Reminiszenzen … es gibt ein paar Leute, die ich wiederfinden möchte.

Was mich aber wirklich umtreibt: Verabreden die sich heimlich? Ungelogen elf wichtige Gespräche heute, von denen nur eines durch mich indiziert wurde.
Damit ist ein Tag dann durch. Nichts geht mehr. Ungeschriebene Angebote, von Rechnungen ganz zu schweigen; unerledigte Einkäufe.

Mein Wunsch an den Donnerstag: Das Gespräch mit der Pflegebetreuerin, und dann bitte Ruhe – ich habe zu ARBEITEN, verdammt.


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