… sagte meine Urgroßmutter immer, wenn, in welchem Zusammenhang auch immer, ein Sammelsurium auftauchte.
So eine Zeit war das. Ein Kleinauftrag, den ich zu einem unbedingt symbolischen Preis angenommen habe, möchte meine Konzentration. Haben wir gelacht! Ausgerechnet diese Tage suchen sich so ziemlich alle aus um in verschiedenen Formen Unterstützung zu erbitten. Um das gleich klar zu machen: Das war okay so. Nichtsdesto habe ich meine Prioriätenliste alle fünf Stunden neu sortiert:
Die Katze der Freundin ist krank, meine langjährige Katzenerfahrung ist erbeten, in hoher Schlagzahl. Der Freund erbittet Begutachtung seines Computers, der ihm ungünstig an den Boden krachte sowie der bestehenden Netzwerkstruktur (Umbau in Planung). Der Mann braucht meinen Drucker, weil er ein widerspenstiges Amt mit Formularen und Photos versorgen muß – per Brief (Kopfschütteln). Der Prinzchenkater frisst schlecht, und ich biete ca. fünfmal täglich Futter an. An eine geregelte Medikamentengabe – die von der Futteraufnahme abhängt – ist überhaupt nicht zu denken. In der Folge muß ich den PH deutlich engmaschiger erheben und springe ungefähr einmal alle drei Stunden mit dem Messstreifen in der Hand umeinander.
Ein anderer laufender Auftrag will vollendet werden, und natürlich fallen auch die Routinen der gebuchten technischen Pflegen in diese Woche. Außerdem werde ich um Angebote gebeten. An sich erfreulich, braucht es doch Zeit sie zu schreiben. Telefonische Beratungsaufwände fallen aktuell auch nicht wenige an, meist im Rahmen laufender Verträge, leider. Daß obendrein die Waschmaschine blinkt und ich Zeit unter dem Spülstein mit dem Ausbau und der Reinigung eines Waterstops verbringen darf – geschenkt. In short: Lebhaftes Tanzen an allen Fronten. Auf der Strecke blieben schwimmen, nähen, lesen. Einzig der Sonntag war ruhig, doch das heraufziehende Sommergewitter ließ meinen Plan an den See zu fahren, leider ins (Regen)Wasser fallen. Immerhin ist mein Körper nun offenbar mit den Impfreaktionen durch, ich fühle mich wieder ganz normal fit.
Heute geht mir dann wieder der Mikrozensus auf den Geist, dessen (Online)Gabelfragebogen so schlecht geschrieben ist, daß es 40 Minuten dauert bis ich ihn vom Hals habe. Ich hoffe inniglich, daß die mich nun endlich in Ruhe lassen. Nervige Zeitfresser!
Bei all der Rotation waren es doch Tage voller kleiner Lichter und schöner Geschichten. Der Freund bringt Beeren, Kräuter, Zuchini aus dem eigenen Garten. In der Nachbarschaft ergibt sich ein neuer Kontakt (der unter anderem eine lustige lange Nacht mit sich bringt). Endlich taucht Samy wieder auf, den ich seit dem Abschied von WhatsApp ein wenig aus den Augen verloren hatte. Der Rappelkatzer wird immer niedlicher. Ich schlafe wieder wie ein normaler Mensch. Die Sommerhitze macht mich glücklich. Aus dem Norden kommen keine schlechten Nachrichten. Geht also alles, irgendwie.