Eine lange ersehnte Reise, die Buchung in einer Zeit, als die Inzidenzen niedrig waren und man eigentlich von einer weiter steigenden Impfquote ausgehen konnte. So weit die Theorie. Mit einem gewissen Anstieg der Infektionszahlen hatten wir gerechnet; was jetzt passiert hatten wohl nicht nur wir nicht auf dem Schirm.
Jetzt hat der Liebste mich gebeten mitzuspielen, und bis zum Abreisetag in Quarantäne zu gehen. Vollständig. Hundertprozentig. Kein Supermarkt, kein Kiosk, keine Kontakte. Ich finde das logisch und nachvollziehbar. Es ist etwas, das wir tun können um das Risiko zu minimieren, daß uns der PCR um die Ohren fliegt und die Reise platzt, das Geld ist nämlich weg, so oder so. Stornierung oder Umbuchung sind nicht möglich.
Es trifft sich gut, daß ich immer ein Hamster war. Vorratskammer und Eisschrank sind knallvoll, Katzenfutterschrank dito. Das wird also klappen.
Was mich aber richtig begeistert, sind meine Freunde. Denen habe ich von der Bitte um Selbstquarantäne erzählt, und die Reaktionen waren einstimmig: »Vernünftig. Nachvollziehbar. Würde ich auch so machen.« Und im gleichen Atemzug von allen das Angebot: »Wenn doch noch etwas fehlt, sag’ Bescheid. Ich kaufe das dann für dich ein und stelle es dir vor die Tür.« Es ist einfach toll, daß sich niemand an die Stirn tippt, von Überängstlichkeit oder Übertreibung spricht, ganz zu schweigen von den Hilfsangeboten in voller Bandbreite.
Ich kann es nur immer wieder sagen: Meine Freunde sind wunderbare Menschen!
Der Vollständigkeit halber: Wenn die Möglichkeit bestanden hätte, hätten wir auf nächstes Jahr umgebucht oder storniert. So wie die Dinge liegen, können wir nur noch versuchen die Reise zu retten. Auch wenn uns dabei durchaus mulmig ist. Und das Erste, was ich tue – außer allen Göttern und den Freunden zu danken auf jede Art, die mir einfällt – wenn wir hoffentlich wohlbehalten, unbeschadet und ohne unfreiwillige Reiseverlängerung wieder zurück sind: Mir die Booster-Impfung abholen.
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