Ein altes Photo mit ganz neuer Botschaft. Das Bild stammt aus dem Algerienkrieg (Juli 1958), und zeigt den Esel ‚Bambi‘, der das Maskottchen der Einheit war. Sie trugen ihn, weil er vom Hunger entkräftet und geschwächt war. Soweit die reale Geschichte.
Irgendjemand da draußen hat dieses Bild mit einem neuen Text versehen.
Es ist vielmehr so: Das Feld ist vermint. Würde man den Esel frei herumlaufen lassen, würde er die Minen hochgehen lassen und dadurch jeden außenherum töten.
Die Moral der Geschichte: In schwierigen Zeiten muß man als erstes die Esel unter Kontrolle halten, die die Gefahr nicht erkennen und einfach tun, was sie wollen.
Ein Freund hatte mir das Photo mit dem neuen Text geschickt. Ich fand es interessant dieser Geschichte auf den Grund zu gehen.
Was bleibt: Bild und Text passen perfekt zur aktuellen Lage in der Pandemie, und ich finde die Idee sehr originell.
Hatte das Bild auch geteilt. Mit dem neuen Text. Kannte die alte Geschichte nicht.
Weiß aber auch, dass es heute keine „Wahrheit“ mehr gibt. Nur noch Dinge, die in der entsprechenden Blase gelten.
(Wer die FAZ in den letzten zehn Jahren verfolgt hat, weiß wovon ich spreche.)
Und dann lande ich bei Esme Wetterwax. Das vermutlich letzte Korrektiv unserer Zeit:
„Eine gute Geschichte verdient es, erzählt zu werden…“
Man sollte sowieso viel öfter Pratchett lesen…