Seit zwei Wochen habe ich täglich das Kreischen einer Kreissäge im Ohr. Die DW saniert hier irgendwo Wasserstränge, schlägt also Wände auf und muß nachher neu fliesen. Die Fliesen werden mit der Säge zugeschnitten, fünf Meter vor meinem Balkon. Sämtliche Pausen der Arbeiter – und ihre Toilettengänge plus Abschlusszigarette finden ebenfalls dort statt. Ich habe noch zu tun und zu arbeiten, und inzwischen flattern mir die Reste meines Nervenkostüms um die Knie.
Auch der Ausblick ist traumhaft: Rosa Dixieklo und Baurestegitterkorb.
Freitag. Feiertag in Berlin. Es ist recht warm und ich freue mich auf Kaffee und Lektüre auf meinem Balkon.
Pustekuchen! Ausgerechnet vor meinem Aussenzimmer müssen zwei ältliche Nachbarinnen schlecht Federball spielen, dabei unterhalten sie sich in einer Lautstärke, die dem Abstand beim Federball Rechnung trägt. Stundenlang. Mich würdigen beide keines Blickes.
Ich werde es in diesem Leben nicht mehr begreifen wie man so rücksichtslos sein kann. Es liegt doch auf der Hand, daß sich bei so etwas andere womöglich gestört fühlen. Und ich kann nun einmal nichts daran ändern, daß ich Hochparterre wohne und mir die beiden Gewitterziegen gefühlt auf dem Schoß sitzen. In Ruhe lesen? Sich privat fühlen? Keine Chance.
Ich versuche die Frauen anzusprechen, und die tun so, als hätten sie mich nicht gehört?!
Sollte sich das wiederholen, werde ich hinausgehen und so höflich wie eisig meinen Standpunkt klarstellen.
Anmerkung: Auf der anderen Gebäudeseite gibt es eine große freie Rasenfläche, auf der man niemandem zu dicht auf die Pelle rücken würde.
Ich habe schon öfter einmal über die Anschaffung eines Megaphons nachgedacht, damit laute Nachbarn draußen in den Höfen nicht mehr so tun können, als hätten sie meine Bitte, etwas leiser zu sein, nicht gehört.
Ein ganz großartiger Vorschlag!
Das mach ich jetzt auch….