Sonntag
Da die »Freundin« Insomnia mich wieder in den Krallen hat, kam ich letzte Nacht erst nach Vier in den Schlaf. Nach knapp sechs Stunden telefoniert mich die Mutter aus dem Bett (vergl.: Pawlowsche Reflexe) Seufzend beantworte ich eine Frage, an der absolut nichts dringend ist, die auch bis zum Nachmittag Zeit gehabt hätte. Ihre Sicht auf die Welt hat sich total verschoben, ich mache mir Sorgen, 24/7, und kann doch wenig anderes tun als leidlich hilflos abzuwarten bis der Truck vor die Wand fährt.
Nunja. Wach. Sonntag. Nähpläne und anderes: Die Freundin und ich sind für den Nachmittag verabredet. Erstmal duschen. Gerade wieder trocken, meldet sich auf der nicht öffentlichen Telefonnummer jemand, der meiner Dienste bedarf. Ein Klient hat offenbar die Nummer weitergegeben. Mmh. Darüber werden wir noch reden. Anyway – ich denke, ich kann helfen, aber das mache ich sicher Montag, nicht heute.
Wenig später meldet sich der Pankower Freund. Der Laptop hat wieder einmal gegen die Schwerkraft verloren, der Ladestecker ist im Gerät abgerissen, Strom kommt nur noch aus dem Akku, aber es gibt wichtige Daten, die nur auf diesem Gerät sind. Und natürlich hat die Kiste kein USB-C. Freund fragt sich: Wie kriege ich den wichtigen Kram von A nach B bevor der Strom weg ist. Planänderung also. Die Freundin und ich vertagen uns auf Montag. Drei Stunden fröhliches Datenschieben (und leise Dankbarkeit für den leistungsstarken Akku), nebenbei ein wenig Basisunterweisung und fröhlicher Spott – wer den Schaden hat, spottet eben jeder Beschreibung. Grins. Ein professionelles Backup hätte die Kiste nicht mehr geschafft, daher der Fußweg. Unterm Strich ein schöner Nachmittag – Nachmittage mit Freunden können gar nicht schief gehen.
Montag
Ich kümmere mich um die Anfrage vom Sonntag und kann der neuen Klientin zumindest aus der Patsche helfen. Grundlegende Entscheidungen sind damit für sie auf den April vertagt, wenn die Domains auslaufen. Wir werden dann sicher wieder miteinander reden.
Ansonsten das Übliche – Laden durchsaugen, Wäsche abnehmen und verräumen, Katzen versorgen, Rechnungen schreiben, Buchhaltung auf Stand bringen (wenn ich die Steuererklärung bis zum 31. schaffe, fresse ich einen Besen und den Hut hinterher).Später Kaffee und Urlaubsbilder mit der Freundin. Friedliche anderthalb Stunden. Noch ein wenig Berufsarbeit, danach schönes Abendessen beim Manne: Pfannengemüse und Filet. Auf die Nacht koche ich – wenn ich das Gulasch heute nicht verarbeite, ist es um.
Um Mitternacht schlafen zu gehen, klappt so gar nicht – wacher war nie.
Packe zum ersten Mal seit Monatsanfang wieder die Systemkamera aus. Sie macht einfach die besten Bilder. Die Unsitte des Schnellschusses mit dem iPhone sollte ich mir wirklich wieder abgewöhnen. So gibt es nun einen neuen Eintrag in der ’no fashion‘-Rubrik.