Langsamsamstag – Pandemiejournal Tag 47

Wenn man die validen Informationsquellen heranzieht wird einem reichlich übel – der realistische Ausblick auf a) die Lage und b) die Möglichkeiten ist nicht berauschend. Ich tue mich – wie all jene, die sich wirklich informiert haben vermutlich auch – gewaltig schwer mit dem Ausblick auf insgesamt ca. 24 Monate eines eingeschränkten Lebens. Allerdings zieht mein trotzig lebensbejahendes Naturell sehr schön dagegen.

Heute meldete die Stimme aus dem Hintergrund:

  1. Du erfreust dich nach allem was bekannt ist, bester Gesundheit (Spastik zählt nicht!)
  2. Du hast ein Dach über dem Kopf und die Wahrscheinlichkeit, daß du verhungerst oder erfrierst, ist eher nicht gegeben.
  3. Du hast das Glück nicht allein zu sein, es gibt jemanden, den du in den Arm nehmen kannst.
  4. Manches, was du jetzt so laut vermisst, hast du auch schon vor der Pandemie bestenfalls 2x im Jahr getan, also was stellst du dich hier so an?

Soviel dazu. Eine Art Reframing? Könnte man denken. Fühlt sich aber nicht so an. Meine innere Stimme hat vollkommen Recht. Nichtsdesto bete ich täglich – zu wem auch immer – um die schnellste Impfstoff- bzw. Medikamentenentwicklung aller Zeiten. Das sind die einzigen zwei Wege, die uns zügig aus dieser Lage bringen können. Alles andere braucht enorme Ausdauer und Geduld. Und wenn ich schon nicht sicher bin ob ich die aufbringen kann (Introvert, an Home Office und Alleinsein gewöhnt) wie muß es dann erst den anderen gehen?

Tagesbeobachtungen:
Es ist eine Schlampigkeit zu sehen, die mir den Schweiß auf die Stirn treibt. Supermarktsituation. Zwei Mütter mit jeweils zwei Kindern im Alter zwischen neun und zwölf. Die Blagen titschen im Laden herum, fassen tausend Dinge an, unterschreiten ständig den Abstand zu Dritten, kein Ordnungsruf der Mutter, kein Eingriff des Personals. Ich kriege so langsam einen Blagenhass, der eher ein Elternhass ist – verdammt nochmal, kriegt ihr das nicht besser hin oder sind euch alle anderen schlicht egal? Das Unbehagen beim Einkaufen hat bei mir jedenfalls Formen angenommen. Ich gehe schon eher am späten Abend, kurz vor Ladenschluss, und muß mich noch immer Menschen aussetzen, die den Schuss nicht gehört haben. §!%&!!
Mindestens genau so befremdlich bis beängstigend: Menschen mit FFP3-Masken, denen der Schweiß auf der Stirn steht, die erkennbar Mühe habe durch die Biester zu atmen – Folks, wisst ihr, daß es normalerweise einen Lungenfunktionstest braucht, um zu erfahren, ob ihr die überhaupt tragen solltet? Ich warte immer wieder auf einen dieser Maskenträger, der mir vor den Füßen zusammenbricht – Stichwort: Sauerstoffsättigung. Standard- oder Communitiy-Masken wären besser, aber wirklich wichtig ist das Händewaschen und das Abstand halten. Was denkt ihr bloß? ‚Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd‘ andre an?´
Alles sehr uncool.

Schick dagegen die Ausweichschleifen. Montag wieder ein Treffen mit einer Bekannten auf dem Rasenstück vor dem Haus, mit Kaffeetassen und Kissen, auf mindestens anderthalb Meter.

Von alldem abgesehen ein friedlicher Tag. Wundertiere und ein wenig herum brasseln. Frühstück im Bett. Der kleine Hexer drängelt sich in meinen Arm und macht das, was Katzen am Besten können: Ruhe ausstrahlen und schläfrig machen. Was soll ich sagen – ich kam erst am frühen Nachmittag in die Gänge … :)

Heute bearbeitet:

  • Balkonkratzbaum aufhübschen. ✔ (Neuen Bezug für die Liegeplatte genäht, Grundfläche neu gestrichen.)
  • Verblendungslösung für den Raum zwischen Kleiderschrank und Decke finden ✔ und installieren.
  • Stoffbestände sichten, sortieren, Winzreste endlich entsorgen. ✔
  • Teleskop-Aufbewahrung im Bad entsorgen ✔, Fliesenfugen reinigen und weißeln ✔, neue Utensilienkörbe anbringen. Behelfshaken entsorgen, die neuen anbringen.
  • Staubschutzhaube d. Elektrogrills merlinsicher machen (Tunnel ansteppen, Gummiband einziehen.) ✔