Die Eleganz einer Bleiente, die Kondition einer lungenkranken Maus – es ist erschütternd, was mehr als zwanzig Monate ohne Schwimmen und andere nennenswerte sportliche Betätigug anrichten können. Ich war durchaus geschockt, daß ich im ersten Anlauf nicht im Stande war eine Bahn komplett zu schwimmen. Es war als hätte mein Körper das Zusammenspiel zwischen Atmung und Arm- bzw. Beinschlag völlig vergessen. Nun liebe ich Wasser und das Muskelgedächnis dafür ist sehr alt in meinem Leben – der zweite Versuch ging schon viel besser. Der Körper erinnert sich. Bastet sei Dank. Über meine Kondition ist gleichwohl nicht zu reden. Unter aller Sau ist kein Ausdruck.
Nichtsdesto – nach so langer Zeit endlich wieder Bewegung im Wasser, kleine Tauchexperimente (ich werde auf alle Zeiten unter Wasser besser sein als beim Schwimmen), das war eine glücklichmachende Offenbarung.
Der geübte Freund, regelmäßiger Schwimmer und Schwimmlehrer, enthielt sich jeglicher Kritik, dabei hätte ich die durchaus verkraftet. Grins.
Was bleibt als Gefühlsbild des Tages, wie immer schon: Wasser ist mein Freund, ich bin entspannt und glücklich im Wasser, völlig angstfrei auch als Bleiente. Ebenfalls bleibend: Freibäder sind nicht meins, unter Coronalage schon gar nicht. (An dieser Stelle ein Kompliment ans Freibad Pankow. Die Security ist sehr präsent, verhält sich aber wohltuend angemessen. Enstpannt, aber präzise, die Organisation ist kaum besser zu machen. Coronakritisch ist einzig die (sehr schnell voranschreitende) Einlassschlange. Erstaunlich wie viele Menschen keinen Begriff von 1,5 Metern haben) Naja, da kam dann die Maske zum Einsatz. Ich bin noch nicht durchgeimpft und es kratzt mich absolut nicht, was wer-auch-immer davon hält, wenn ich die Einzige bin, die in der Schlange voller wuseliger Kinder Maske trägt.
Dem Freunde habe ich sehr zu danken, der immer wieder klaglos bereit ist den Fahrdienst zu geben, weil meine Bereitschaft die Öffentlichen zu nutzen, schlicht bei Null ist. Weißt du eigentlich, wie hoch ich dieses Engegenkommen schätze, lieber Freund?
Ein wundervoller Nachmittag, ein schöner Abend. Nur die Katzen werden es anders gesehen haben. Abendessen um 20:30h mute ich meine 19-Uhr-Tieren selten zu. Vorteil: Selbst meiner Futterdiva Leo (Es ist warm, ich mag nicht fressen.) hing um diese Zeit der Magen auf den Knien – endlich Futter!
So sich die Sommerwärme halbwegs hält, werde ich einen Tag in der Woche an den weißen See fahren. Möchte gerne wieder aufhören eine Bleiente zu sein.
(Und der Strand auf dem Bild ist in der Weltgegend, in der ich eigentlich schwimmen möchte!)