Ein Freitag – Pandemiejournal Tag 158

Einer dieser Tage mit einem Potential zum Leergequatscht-sein – Projekte in Anbahnung sind immer kommunikationsintensiv. Die Pandemie macht da seltsame Dinge mit uns allen. Wo noch im Januar ein Mailwechsel gereicht hatte, brechen plötzlich Telefonate oder gar Videokonfernzen aus. Wir kompensieren einen deutlich gefühlten Mangel, jeder von uns, gleich ob privat oder beruflich. Läuft alles fein, doch fällt eine Entscheidung nicht vor September (Dieses Lied kann ich inzwischen rückwärts …) Geduld und Terrierqualitäten … nicht neu.

Am Spätnachmittag darf ich alles fallen lassen – die Münchner Freundin ist endlich da. Taucherumarmungen und eine ausgedehnte Session auf meinem Balkon. Amüsiert stellen wir fest, daß bei uns beiden die Farbe des Kleides zur Nagellackfarbe passt. Sie schenkt mir einen Duft, der zu ihrer Haut nicht angenehm riecht. Mir gefällt er sehr – zwischen Fahrenheit und Dior Intense Homme. Letzerer ist beinahe leer, das schöne Gastgeschenk füllt die Lücke.
Wie immer ist es so vertraut und offen als hätten wir uns gestern erst gesehen.
Später brechen wir gemeinsam zu C. auf. Wunderbares Essen, ein schöner Rosé, tiefe Gespräche.

Es ist so unfassbar schön kontrovers zu diskutieren, nicht überall einen Konsens zu erreichen, und so genau zu wissen: Muß auch nicht. Auch wenn wir nicht einer Meinung sind, bleiben wir einander freundlich gesonnen und nahe.

Ich verfahre mich auf dem Heimweg nicht – ungewöhnlich für mich – und muß daheim sehr lachen: beide fragen ob ich heil angekommen sei.

Me, I’m in a circle of friends …