Subjektiv (Tag 436)

Die Maikälte raubt mir den letzten Nerv, und ich hätte geschworen, dies sei der kälteste Mai seit ich in Berlin lebe. Weit gefehlt. Heute waren es um die 10 Grad, plus Wind und Regen. Meine Wetteraufzeichnungen sagen mir: Im letzten Jahr waren es um diese Tage herum 4 bis 5 Grad. Nichtsdesto reicht es nun langsam. Wenn ich nicht flüchten kann/darf, dann brauche ich die Wärme hier, und zwar bald. Hört ihr das, Wettergötter?!

Auch die Tiere sind genervt. Einzig Merlin hält sich mal länger auf dem Balkon auf, Shari und Leo drehen eine Schnellrunde und rein geht’s wieder.
Gestern Nacht habe ich regelrecht gefroren und heute – Bettbeziehen war fällig – wieder die Vierjahreszeitendecke eingezogen, beide Lagen. Jetzt soll dann der Murphy mal tun, was er immer tut: mir in die Suppe spucken. Heißt: Übermorgen wird’s richtig warm und bleibt auch so, damit ich in Bewegung bleibe und die Sommerdecke wieder einziehen darf. Da wäre der Mistkerl direkt mal nützlich.
Unabhängig von Ostwind und zu niedrigen Temperaturen sind Leos alljährliche Frühlingsgefühle pünktlich eingetroffen. Ich werde köpfchengebend beschmust, ständig wird nach Streicheleinheiten verlangt, und der ganze – kastrierte – Kerl stinkt deutlich nach Testosteron. 😄

Persönlicheres – Es gibt inzwischen Tage, da möchte ich nur einfach allein sein und vor mich hin wuseln. Berufsarbeit, Katzenpflege – so das Tagesübliche. Ein wenig nähen, ein wenig lesen oder fernsehen, vielleicht kochen, und zufrieden sein, wenn niemand anruft oder auftaucht. Das hat mit dem fiesen C eher wenig zu tun, es ist so ein Ding für Leute wie mich, und wenn es überhaupt von etwas abhängt, dann von der Außentemperatur. Leider mußte ich einkaufen – keine Milch, kein Salat – und das war Stress pur mit zu vielen Menschen und zu wenig Abstand, Bastet sei Dank nur für kurze Zeit. Somit letztlich ein Tag wie ich ihn heute haben wollte, unterm Strich.