Fundstücke, Geschenke und ackern wie eine Hafenn****

Warum Freiberufler wie Firmen, deren Webauftritte erkennbar aus der Zeit vor etwa 20 Jahren stammen, kein Interesse an Beratung/Überarbeitung/Neuerstellung haben, erschließt sich mir nicht.
Themawechsel.

Vor Jahren hatte ich (mit Unterstützung des Mannes) auf meinem Balkon einen Holzboden verlegt. Nach wenigen Jahren versprödeten und zerbröselten die Kunststoffträger, ich mußte abbauen und habe dann Kunststofffliesen verlegt. Das Risiko noch einmal mit Holzfliesen zu arbeiten und nach drei Jahren dasselbe zu erleben war mir zu hoch. Alle drei Jahre knapp 400 Euro und acht Stunden Arbeit zu investieren – lieber nicht. Jetzt aber hat eine Nachbarin wegen Umzugs 10qm Klickfliesen abzugeben und hat sie mir geschenkt. Da kommt eine Menge Arbeit auf mich zu, angefangen damit, daß es gilt ca. 78 kg Material von A nach B zu transportieren – ohne Auto. Das wird … lustig. Trotzdem: ich freue mich wie Bolle.

Soviel zu Vergaben aus der Nachbarschaft. Fundstücke können ebenfalls heftige Arbeitsaufwände auslösen: Gestern ein Abendspaziergang. An einer Hausmauer zwei große Beutel, darüber ein Schild ‚Zu verschenken‘. Es waren Zwetschgen, insgesamt ungefähr fünfzehn Kilo. Da hatte wohl jemand vor seinen reichlich tragenden Bäumen kapituliert. Den kleineren Beutel nahm ich mit. Zu Hause eine halbe Stunde verlesen – danach waren es noch 3,5 Kilo. Von den schon weicheren Früchten habe ich noch auf die Nacht Pflaumenmus gekocht. Was tun mit den anderen? Eine Freundin des Pankower Freundes gab mir ihr Rezept. Ihrer war der Kuchen, den ich auf dem Geburtstagsfest einfach toll gefunden habe. Mein lieber Scholli! – Einen Mürbeteig machen ist kein Ding, zwei Kilo Zwetschgen entsteinen und jeder einzelnen Frucht vier kleine Schnitte beibringen (damit sie sich dachziegelförmig auslegen lassen ohne sich beim Backen aufzuwölben), das IST ein Ding. Fast vier Stunden habe ich in der Küche gestanden, und danach wieder genau gewusst, warum ich nur alle Jubeljahre Pflaumenkuchen backe.😊 Er ist fabelhaft gelungen. Dem Manne gab ich einiges ab, viel geht ins Eis (Pflaumenkuchen im Dezember ist ein Stück Sommer!) Ich hatte bewusst den Zwetschgenkauf vermieden, aber Obst an der Straße verrotten lassen, das ging einfach nicht. Ein Treppenwitz.

Einkaufen zu gehen kann auch gefährlich sein: Auf dem Weg zu einem Supermarkt fiel mir vor einem Kleidercontainer etwas auf, das ich schnell als Bezug für ein Klippan erkannte. Standardbezug in Meliertgrau, eine Naht aufgegangen, ansonsten unbeschadet. Den habe ich schon, aber Textilfarbe ist auch im Haus. Die Naht ist repariert, der Bezug hat einen Hauch von Meerblau. Jetzt sind es zehn, und das sollte – verdammt nochmal – endgültig reichen.

Ich glaube, ich brauche jetzt ein paar Wochen ohne Fundstücke. Hat jemand Scheuklappen für mich?

2 Kommentare

  1. Was bitte ist den ein Klippan?
    Zwetschgenkuchen gönne ich mir 1-2 im Jahr beim Bäcker – so eine Menge könnten wir kaum bewältigen und das Eisfach ist begrenzt. Mus hatte ich schon ewig nicht mehr, dabei habe ich das früher geliebt. Ich weiß gar nicht, warum das vom Speiseplan gefallen ist. Das sollte ich dringend wieder ändern! Ganz im Gegensatz zu den Holzfliesen, um die wir im Baumarkt auch schon mal herumgeschlichen sind. Das der Unterbau sich auflöst, kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein…

    1. Hättest du den Link angeklickt, wäre es zu ahnen gewesen: Klippan ist DER Sofaklassiker von Ikea. Ich kaufe alle Jubeljahre eines gebraucht und entsorge das alte. Warum? Weil sehr viele neue Ikea-Möbel von alten Baureihen heute Leichtbauweise sind und nicht mehr viel aushalten, im Gegensatz zur Altware. Ich komme von dem Ding nicht weg, weil ich meiner Wohnung damit ein völlig anderes Aussehen verschaffen kann – kein Wunder bei Bezügen in 10 Farben. Die Leichtbauweise bezieht sich auch auf die Holzfliesen, leider. Die alten Serien (namens Platta) halten ewig.

      Pflaumenkuchen vom Bäcker ist seit Jahren eine so solide Enttäuschung, daß ich mich wieder aufs Selbermachen verlegt habe. Da schmeckt er dann so, wie ich ihn von meiner Urgroßmutter her in Erinnerung habe. Ich finde es aber so anstrengend/aufwendig, daß ich mir die Arbeit maximal einmal im Jahr antue. Der Nachteil am Mus: Sehr viele Früchte, sehr wenig Output. Soll ich dir eines meiner kostbaren zwei Gläser schicken? Mache ich glatt…

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