26 Tage unter Therapie

Wir haben den Tierarztbesuch eigenmächtig um eine Woche verschoben: Es geht ihr zunehmend besser, ich wollte eine Woche mehr sehen, und erneuten Stress für sie noch ein wenig hinausziehen.
Atmung und auch Herzfrequenz nähern sich deutlich den Normalwerten, vor allem die Atemfrequenz ist wieder absolut normal. Die Ausnahme von der Regel sind die nächtlichen Schnurrorgien auf meinem Kopfkissen. Auch hier gilt aber inzwischen: Sie regelt es selbst vernünftig ein und schnauft sich nicht mehr in Lagen, in denen ihr alles zu eng wird, und sie sich erstmal ganz allein auf eine kühle Fläche legen muß.

Die Verabreichung des Herzmedikamentes erfolgt inzwischen in einer Dosis und nur noch per Maulöffnungsreflex und mit Spritze. Erstaunlicherweise haben wir keinen Streit deswegen. Auf beiden Seiten scheint die Idee vorherrschend ‚Das ist nicht schick, aber da müssen wir durch. Sehen wir zu, daß wir es hinter uns bringen.‘
Die Beobachtungen in Sachen Felimazole haben sich bestätigt – sie verträgt das Zeug erstaunlich gut, hat es mir nicht ein einziges Mal wieder vor die Füße gespuckt.

Insgesamt ist sie wieder sie selbst geworden, nur etwas ruhiger – und schlagartig so alt, wie sie wirklich ist. Es geht alles etwas langsamer, vorsichtiger und eine wenig tattriger. Das ist okay.

Was mich beruhigt und wirklich freut: 26 Tage steht sie jetzt unter richtigen Medikamentierung, wohl auch in passender Dosis, und hat von 2,3kg Körpergewicht auf 2,7 kg zugelegt. 100 Gramm pro Woche sind super, und das sieht man ihr auch an. Das Haut-und-Knochen-Appeal ist weg. Auch ist sie nicht mehr so stark von der Dehydration geschädigt. Die Augen liegen wieder vernünftig in ihren Sockets, nicht mehr so eingesunken.

So darf das gerne weitergehen.
Sie ist genau so eine Kämpfernatur wie ihre Großkatze. Bastet sei Dank.
Mittwoch gehen wir dann wieder 130 Euro ausgeben. Haltet uns die Daumen. Auf dieses Blutbild bin ich wirklich gespannt!

Ergänzung für alle Katzenbesitzer: Katzenmilch, die auch im Kühlschrank nicht mehr als vier Tage haltbar ist, läßt sich problemlos portionsweise einfrieren und taut ohne Ausflockung oder sonstige Qualitätsverluste wieder auf. Kurz schütteln und gut ist’s.