Sommerwoche

Die Nächte zu den knallenden Hochsommertagen sind wunderschön. Ungefähr ab Mitternacht ist die Stadt in meiner Ecke sehr still. Sehe den Fledermäusen beim Taumelflug zu, höre ab und an den letzten Schrei einer Maus (arme Viecher!) – da war wohl die Fuchsfähe wieder auf der Jagd.
Vollmond und Perseidenzeit vertragen sich schlecht; bisher keine Schnuppen gesichtet. Zum Schlafen ist es mir zu warm, aber mir ist auch nicht danach.
Die meisten meiner Klienten sind im Urlaub, da tut sich gerade wenig, und so lasse ich Fünfe gerade sein und mache meistenteils eine Art Urlaub in Balkonien: Montag hat die Korkenzieherweide einen großen Kübel bekommen. Trotz Wachstumsphase hat sie mir den Umzug nicht übelgenommen. Die Honigmelone hat nach dem nassen Juni und Juli nun die erste weibliche Blüte. Man darf gespannt sein, ob da noch ein netter gelber Tennisball entsteht.
Dienstag und Mittwoch zog es mich nach den Tagesangelegenheiten nach draußen – Wein und Espresso mit dem Manne im Lieblingsladen, schlendern durch Berlin Mitte am nächsten Tag. Heute mit der Freundin in der Kolonnadenbar, ein schöner Abend. Eigentlich wollten wir danach noch irgendwo im unserem Kiez etwas trinken, aber im Schnitt 9,50€ für einen Aperol Spritz fanden wir beide zuviel. Unfassbar, wie die Preise in der Gastronomie angezogen haben! Für uns ging es gar nicht so sehr um den absoluten Preis als vielmehr um das Gefühl ‚Das steht nicht dafür‘.
Der Gerichtstermin heute spannend. Die Gegenseite soll sich zu einem Punkt noch einlassen, in den anderen Punkten folgte die Richterin meiner Argumentation und sah sich genötigt die Klägerin mehrfach zu belehren – Wie kann man nur so schlecht vorbereitet in einen Termin gehen, vor allem, wenn man die Partei ist, die die Klage angestrengt hat? Vermutlich wird es auf einen Vergleich hinauslaufen, denn ich habe – im Gegensatz zur klagenden Partei – einen Gütevorschlag gemacht. So oder so – Thema durch, man wartet aufs Urteil.
Katzenfront: Mit Shari gehe ich Montag zum Tierarzt – die Kratzerei hört einfach nicht auf.
Der Kleene holte uns alle heute um 5:30h aus dem Schlaf: »Hallo, ich bin wach, ich bin einsam. Seid ihr auch wach?« Leo drehte ein Ohr, öffnete ein Auge, dachte ‚Oh Mann, der schon wieder!‘ und legte sich auf die andere Seite, Shari reagierte gar nicht. Ich dachte: »Jetzt ja, du Nervbacke!« kraulte ihn kurz, und habe dann auch noch weiter geschlafen. Immer diese Jungspunde!

Noch ein paar heiße Tage wären schön …

2 Kommentare

  1. So eine Korkenzieherweide ist schon extrem dankbar – bei uns sogar wortwörtlich. Wir haben eine vom Balkon der Schwiegermama übernommen. Die ist nun so glücklich, dass sie nicht mehr in dem winzigen Topf lebt, dass sie sogar die Zwischenlagerung in der Schuttwanne sowie das Umpflanzen im Hochsommer ohne Murren über sich hat ergehen lassen.
    5:30 ist schon arg früh, wenn man die laue Nacht mit Fledermäuse gucken verbracht hat. Schön, wenn man dann nach einer kurzen Krauleinheit wieder weiterschlafen darf. Jetzt wo es absehbar ist, dass sich der Sommer dem Ende neigt, kann man die warmen Nächte ja nochmal genießen – und da braucht es den morgentlichen Tiefschlaf einfach.
    Liebe Grüße!

    1. Absehbares Sommerende? Sag doch sowas nicht! In Berlin war der Sommer bisher sehr übersichtlich, Juni und Juli vor allem regnerisch und zu kühl. Da erwarte ich unbedingt eine Kompensation in Form eines satten Septembersommers. Wie soll man sonst die grauen Monate in dieser Stadt überstehen, wenn die Batterien nicht aufgeladen sind? —
      Meine Weide liebe ich sehr, selbst gezogen aus einem winzigen Steckling. Im nun großen Kübel macht sie im Verein mit der wuchernden Melonenpflanze den Balkon deutlich dschungeliger. Aber Säufer sind das! Alle beide.

      Glücklicherweise hat es nie jemanden interessiert, wann ich meine Arbeit mache, so lange sie nur gemacht wird. Für mich – im Winter mit Insomnia geschlagen, im Sommer ein Nachtmensch – ideal.

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