Sommerresilienz

Der Sommer weiß so gar nicht, was er will, es gibt seltsame Lagen: Viel Regen, dazwischen eine eigentümliche schwüle Wärme. Große Sehnsucht nach Hochsommer – ich glaube unseren haben gerade die Skandinavier.

Hier stapelten sich wichtige Termine, alle eher abzulegen unter ‚Muss ja.‘ Langsam lichtet sich das Dickicht, mit Betonung auf langsam. Zeitfresser sind sie alle.

Dazu noch eine lustige Geschichte: Termin in der Lipidambulanz der Charité. Ich bin mehr als pünktlich am Campus Mitte, verlaufe mich nach allen Regeln der Kunst auf dem weitläufigen Gelände, lande schließlich an, und höre, ich sei vollkommen falsch, mein Termin sei in der Lipidambulanz des Virchowklinikums. Na, Prost Mahlzeit! Timing völlig im Eimer, Reise ins Virchow eine Odyssee, teilweise meinem herausgeforderten Orientierungssinn geschuldet, teilweise dem verflixten Ersatzverkehr auf der Strecke. Es gab Minuten auf diesen Campus, da wäre ich fast in Tränen ausgebrochen. Riesige Gelände, analoge Karten idiotisch (nur Nummern, keine Legende mit welcher Abteilung man es zu tun hat, eine prinzipiell nützliche Orientierungs-App läßt sich auf meinem SE nicht installieren. Ein Grauen!) Endlich komme ich am richtigen Ort an, mehr als eine Stunde zu spät, doch erbarmt man sich meiner, der Termin kommt zu Stande. So kann man einen Tag verbrennen – ich war um 11 aus dem Haus gegangen, wieder zu Hause war ich um 17:30h. Und platt wie eine Flunder.

Im Ergebnis war der ganze Stress immerhin lohnenswert. Man bescheinigt meinem Hausarzt eine Überreaktion – die aktuellen Blutwerte sind gut, der Alarmauslöser ist das Lipoprotein A, deutlich jenseits des Normwertes. Nur: Da kannste machen nix, mußte gucken zu. Dieser Wert ist genetisch, man kann kaum auf ihn einwirken. Die Ärztin setzt mich auf 10mg des Statins, überlegt sogar es abzusetzen, und ich reibe mir ein wenig die Hände – Recherchejunkie, der ich bin, hatte ich mich früh perfekt eingelesen und war von Anfang an nicht überzeugt von den Kanonen auf meine Spatzen. Werde mich beim nächsten Gespräch mit meinem Arzt sehr zurückhalten müssen um nicht zu sagen »Habe ich doch gleich gesagt!«

Beruflich passiert nicht soviel. Ich erfülle treulich und pünktlich meine Pflegeverträge, die anstrengende und aufwändige Akquise setze ich nun für zehn Tage aus – eine Art Urlaub, wenn ich schon nicht verreisen kann.

Der Vermieterterror geht Mitte August in die hoffentlich letzte Runde – so oder so, der Corona-Nachgang hat einen Widerspruch kassiert und wartet auf den nächsten Ball in meinem Feld.

Derweil versuche ich das Leben zu genießen, finde tolle Bücher, habe ein wunderbares Picknick mit Freunden, baue Pflaumenkuchen und Pflaumenmarmelade (kein Mus!) und lehne es schlicht ab durchzudrehen. Wird schon werden.

(Was auch noch war: ein mir zugespieltes Video. Wer Englisch spricht, möge sich das ansehen. Ich war begeistert.)

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