Spaziergang in der Sonne mit dem Mann, Treffen mit der Freundin, kleine Haushaltswuseligkeiten – mich zieht gerade nichts in größere Unternehmungen, bin eher nach Innen gewandt als nach Außen. Viele Nachdenklichkeiten in den Nächten. Und ein Satz von Tiker, der mir nachgeht: »Gemeinsam fragen wir uns, ob es wirklich so schwer ist, einfach mal seine Meinung für sich zu behalten und unterstützend zu sein, ganz ohne Erwartung, Wertung oder Gegenleistung.« Wie oft ich darüber schon nachgegrübelt habe …
Trotzdem zwei schöne Tage. Mehr Sonne als Regen, ein wenig Zeit draußen. Zwei Feiertage hintereinander zu haben kann ich sehr genießen. Mit den Katzen spielen, ein wenig herumräumen. Mit Freunden telefonieren. Kochen und organisieren.
Heute dann endlich etwas ausprobiert, das ich schon immer machen wollte: Marmelade aus Tomaten. Das Grundrezept habe ich sehr verändert, sonst wäre mir das zu süß geworden. So wurde es ein Hit, der mir gut gefällt. Schmeckt sehr nach Sommer. Beim nächsten Mal werde ich entweder versuchen ganz ohne Zucker zu arbeiten (-> stundenlang einkochen), oder Gelierzucker in 3:1 aufzutreiben. Auch endlich gemacht: Karamellsirup selbst hergestellt. Es ist gar nicht so der Knaller sehr heiß zu beginnen und dauernd darin zu rühren! Viel besser: mit sehr niedriger Hitze arbeiten (auf 2 anfangen, wenn die Verflüssigung einsetzt auf 1/6 herunterstellen und Geduld haben. Bräunung kann man auch dann noch nachziehen, indem man die Temperatur erst jetzt erhöht.)
Meine Freundin lädt mich gegen Ende des Monats zu einem Konzert ein. Bin gespannt, ob ich mit Bruckner etwas anfangen kann. Passend allerdings kommt das – Messe Nr. 3 in f-Moll | Te Deum zum Todestag des Vaters. Mit Glück mag sie mein trauriges Herz beruhigen. Bis dahin habe ich auch meine Besprechung im Alexianer hinter mir, die mich bisher auch unter Spannung hält.
Heute zogen die Wildgänse in Scharen – bzw. eine Formation nach der anderen – über den Himmel bis deutlich nach Einbruch der Dunkelheit. Man hörte sie weithin, und sie brachten Melancholie wie jedes jahr.
Auch wenn ich düster klinge – es geht mir relativ gut. Zuversichtlich zu bleiben ist wohl für uns alle nicht ganz leicht gerade.