Gegengift

Wenn es mir so geht wie neulich, muß ich weg vom Schreibtisch. Vorratskochen, Möbel bauen, Wände streichen, nähen – egal. Hauptsache mit den Händen arbeiten, und eine klare Linie haben zwischen Handlung und Wirkung. Diesmal war ich sehr eingedunkelt, entsprechend heftig war der Ausbruch an Aktivitäten. Immer wieder dabei: My home is my castle.

Die Konsole ist aufgeräumt (nebenbei auch die Ablage erledigt), am Boden stehen nur noch der Papierkorb und eine Catbox. So wollte ich das sehen.

Das hat deshalb funktioniert, weil mein Schreibtisch nun einen kleinen Unterschrank besitzt. Ich habe mich über diesen solide geärgert – ein kleines Stück Plywood Faserplatte hätten die Schweden dem Ding schon noch spendieren dürfen, damit die Rückseite wirklich zu ist. Ganz zu schweigen von einem Boden – haben wir nicht, kriegen wir auch nicht wieder rein. So mußte ich heftig improvieren um das Ding mit Rollen zu versehen. Jetzt hat es aber welche. Um das fehlende Stück Faserplatte werde ich mich kümmern, wenn ich mal viel Zeit habe. So wie es jetzt ist, stört es mein ästhetisches Empfinden, wird also so nicht bleiben.

Beim Aufräumen des Wäscheschranks fiel mir eine ältere Balkonserie in die Hände – Kissen, Hussen etc. haben heute andere Maße. In der Folge habe ich alles passend umgearbeitet (sechs Nähstücke). Auch gibt es einen neuen Stuhl. Der Vorgänger war inzwischen deutlich katzengeschädigt und aus dem Leim gegangen. Der neue war ein Geschenk aus der Nachbarschaft und passt gut ins Bild, bequem ist er auch.

Die Husse des Korbschaukelstuhls habe ich merlinsicher gemacht. Daß er vorher darunter kroch, hätte mich nicht gestört. Ich fand es nur überhaupt nicht gut, daß er dann die Oberfläche mit den Kralllen bearbeitete. Ergebnis siehe Photo.

Was sonst noch war:
Den Ofen nach der Pizza zum Auskühlen offen zu lassen, ist nicht die beste Idee. Katzenhaare aus dem Backofen zu putzen war ein Novum.

Kleine Dinge über ein Kleinanzeigenportal verkauft, dabei eine schöne neue Bekanntschaft gemacht. Wir werden in Verbindung bleiben.
Sich wundern über die Chrysantemen, die mit täglich frischem Wasser und Anschnitt nun in die vierte (sic!) Woche gehen.
Shari und ich streiten uns täglich um den Schaukelsessel. Sie mag ihn offenbar so gern wie ich und ist nicht begeistert, wenn ich mein Vorrecht geltend mache.
Der Mann räumt seinen Laden auf, und so fuhr ich heute Boxen abholen (zu verschenken again), die ich nicht brauche, aber sicher er.
Was auch geschah: Großes Umtopfen und zurückschneiden der Balkonpflanzen. Nun eine schöne Lavendelreihe.

Montag werde ich wieder arbeiten können. Genug auf dem Tisch habe ich.