Über Dummheiten, die keine sind

Meine DeVille – ein wirklich gutes Fahrrad – braucht eine Pause. Die Shimanoschaltung ist noch bestens in Schuss, die Bremsen auch, aber die beiden Reifen nerven mich mit Schleichplatten, die Beleuchtung ist defekt – ich tobe da schon lange mit klickbaren LED-Lichtern herum. Der Haken: Die DeVille überholen zu lassen schmeißt mich in eine Lage von mindestens fünf Tagen ohne Fahrrad. Undenkbar.

Eher aus Neugier frage ich die Nachbarn nach einem »Kellerfahrrad«. Dann geschieht etwas Unerwartetes. Ein Nachbar bietet mir ein Rad für 100 Euro an, das mir mehr als nur gut gefällt. Wir vereinbarten eine Probefahrt. Der Termin platzt, weil ihm bei seiner Probefahrt die Shimano um die Ohren fliegt.
Er hat die Schaltung reparieren lassen und meldete sich wieder: Ob ich noch Interesse hätte? Selbstverständlich stünde der gebotene Preis nach wie vor.

Heute war ich Probefahren und deutlich angetan: Schaltung perfekt, Bremsen gut, Federung an Gabel und Sattelstütze, Nabendynamo, Standlicht, Rost so gut wie nirgends, und sie fuhr sich wunderbar.

Ich konnte sie nicht dort lassen. Speziell dieses Rad, generalüberholt, kriege ich für diesen Preis nie wieder. So habe ich heute einige Euros ausgegeben, die ich eigentlich nicht habe (die eher kleine Summe ist da unerheblich, es geht einfach darum, daß ich den Finanzrahmen eigentlich anderswo brauche und jeder Euro zählt) – das FA sitzt mir im Nacken und die Auftragslage leidet deutlich unter der Pandemie.
Es war nun aber ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.
Ich freue mich wie Bolle!

Verkaufe gerade lebhaft Diverses, um diese unvernünftig-vernünftige Ausgabe wieder hereinzuholen. 😄