Kommando Putz und Räum

Es bleibt dabei: kleine Wohnungen sind eine Herausforderung – Stauraum ist immer knapp, man optimiert so lange bis es passt. Vorher hat man eine Menge leidlich funktionierender Provisorien, die bekanntlich dazu neigen die Ewigkeit zu überdauern. Drei Dinge, für die ich dankbar bin in dieser Muschel: Speisekammer, Aussenkammer, Keller. Letzteren hatte ich ja im Zuge des Einzugs eines Gefrierschranks so weit aufgeräumt und sortiert wie ein Keller aufgeräumt sein sollte. Jetzt war die Aussenkammer dran – Besen, Putzutensilien, Eimer, Leiter, Katzenstreu, Bügelbrett, sowas eben. Von dieser Kammer ging schon immer ein gewisser Leidensdruck aus, weil ich viele Dinge daraus regelmäßig brauche, aber immer X Teile an Materie herausräumen mußte um an das Teil Y zu kommen, das ich gerade wollte. Hier war jetzt der Druck endgültig hoch genug.

Erschwerniszulage: Auf einer Wand 3cm Rigipsplatte, alle anderen Wände reine Ziegelmauern mit 3mm Verputz. In der ersten hält kein Dübel, ich schwöre! gleich wie speziell auch immer, in die anderen kommst du kaum rein – Halt ist da ein Fremdwort.
Dann erinnerte ich mich an die Spannstangen aus einem anderen Projekt – das war es doch!
Links eine Spannstange. Daran hängen jetzt die Sprühflaschen mit diversen Reinigungsmitteln und an S-Haken Besen, Schrubbber und dergleichen. Rechts eine Spannstange, wieder S-Haken: Stoffbeutel mit Gemüsen, die es kühl mögen. Darunter finden Wäscheständer, Bügelbrett, kleine Haushaltsleiter Platz.
An der Rückwand ein erstaunlich stabiles Kunststoffsteckregal. Dort hat nun alles einen festen Platz von Putzeimern über die Box mit Schalotten, Zwiebel, Knoblauch bis zu den Katzenstreukisten im untersten Fach.
Staubsauger und Dampfbesen – die man bei meinen Katzen dauernd braucht – stehen auf der linken Seite vor den hängenden Besen. Ich bin pervers glücklich über die neue Situation – endlich alles mit einem Griff erreicht, keine Räumerei mehr.

Daß es ein harter Job war, war der Aussentemperatur geschuldet. Das Keine-Minute-länger-so-Gefühl erreichte seinen Höhepunkt an einem Tag mit drei Grad minus. Ich mußte immer wieder unterbrechen um mich in der Wohnung aufzuwärmen.
Naja, daß ich dezent einen an der Klatsche habe, wußte ich schon. Eine Lage übrigens, die diese verdammte Pandemie nicht besser macht …