Zum Tage

Monoton rauscht der Regen vor dem Fenster, zum ersten Mal in diesem Jahr läuft die Heizung.
Für diesen Tag ist die Arbeit erledigt – früh heute, da der Tag früh begann. Ich höre Debussy, die Tiere reagieren auf den grauen, nassen Tag auf Katzenart. Bin müde bis auf die Knochen, auf jene Weise gegen die Schlaf nicht hilft – und möchte doch so gerne tanzen gehen, Menschen treffen. Kaum eine Chance in diesen verflixten Viruszeiten. Karten – wg. Corona – für Barenboim am Sonntag habe ich leider keine mehr bekommen. Vielleicht gehe ich trotzdem – auch außerhalb des Bebelplatzes wird die Musik zu hören sein und die Atmosphäre zu spüren. (Sakra! Konzerte besuchte ich schon so oft allein. Es ist wie ein Fluch.)

Zwei Aufträge in der Queue für September, ein dritter in der Anbahnung. Gelingt das alles, machen die Pläne für Ende nächsten Jahres einen großen Sprung nach vorn. Kreativ ein leichter Hänger – habe meine Testimonials zusammen, die Texte überarbeitet – und so gar keine Lust das einzuarbeiten. Habe mir selbst ein Ultimatum gestellt, meistens hilft das.

Beobachtung des Weltgeschehens macht – wie meistens – kein Vergnügen, Fallzahlen auch nicht. Und die Covidioten gehen einem schlicht nur auf den Nerv. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich froh ein Introvert zu sein. Komme ganz gut klar mit dieser Lage. Glücklich ist anders – klar – aber auch das war schon länger so. Aus anderen Gründen. Unterm Strich macht das keinen Unterschied.

Wieder Masken nähen für Freunde, auf bittende Nachfrage. Inzwischen recht routiniert. Die Dinger auf lange Sicht zu brauchen macht aber noch immer dasselbe Gefühl wie im April.

Schlagartig mit dem Mangel an Licht, der Einkehr von Regengrau und Temperaturen unter 20 Grad (erst drei Tage!) verändert sich mein Biotier: Höheres Schlafbedürfnis, mehr Nachtmenschentum. Ich ziehe dagegen, möchte das ganze auf einen Tag einpendeln, der um Mitternacht aufhören darf. Vitamin D ist alle, muß ich mich unbedingt drum kümmern.

Fortsetzung des Engagements für das bedingungslose Grundeinkommen. Verfolge gespannt den Verlauf des Pilotprojektes.

Ansonsten im Osten nichts Neues. Hatten wir alles schon. Ich mache dann mal ein Bischen neu.