»Aye, meine Blume« sagt er, legt mir die Hand in den Nacken und zieht sanft meinen Kopf an seine Schulter. Er ist bildschön und wie ich jung und splitternackt. Ich weine in der Umarmung ganze Flüsse. Schnitt. Nachtszene. Wir liegen in meinem Bett, einander zugewandt, führen flüsternd Nachtgespräche. Ich fühle mich geborgen wie selten. Es ist Nacht, aber das Zimmer ist sonnenhell. Schnitt. Ich wache auf, er ist nicht mehr da. Auf dem Kissen neben mir liegt ein kleiner Zettel, auf dem ein Herz gezeichnet ist, darunter eine Zeile »Schöne, du bist wichtig.« Ein grünes Auto fährt langsam durch meine Straße, ich kann es sehen, obwohl ich nicht aus dem Fenster schaue. Aus der Küche höre ich die Kaffeemaschine. Auf der Ablage des Nachttisches liegen meine zwei Lieblingsringe, beide sind zerbrochen. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer. Musik. Schostakowitsch. Jazzsuiten. Auf dem Sofa sitzen meine Eltern, mein Vater hat meinen schnurenden Katzer auf dem Schoß, der Tisch ist mit einem opulenten Frühstück gedeckt. »Da bist du ja endlich« sagt meine Mutter und lächelt.
[Aufgewacht]
Mei, ich habe zur Zeit Träume, die ich bestenfalls in Teilen dechiffrieren kann …
Whow! Willkommen in der abenteuerlichen Welt der Konvolutträumer. Die Metaphorik einzelner ‚Einstellungen‘ zu decodieren obliegt – frei nach Freud – alleine dem, der sie träumt. Dein Nachtkino könnte von Moodysson, Almodovar oder vielleicht auch Beneix sein.
Ich denke eher an Stephen Daldry. (Regie bei ‚Extrem laut & unglaublich nah‘)