Freitag und Samstag

Temperaturstürze von 31 auf 21 Grad überfordern meinen auf Hochsommer gepolten Körper. Froh bin ich dennoch über den Regen – die Natur hat das Wasser bitter nötig. ✤ Ich trage im Sommer gern die Medizinerkleidung aus alten Zeiten und Ausbildungsphasen. Sie ist bequem und in diesem speziellen Fall ozenanfarben. Nichtsdesto: Was soll dieses verdammte Einnähen von Gummibünden – meist ohnehin zu knapp bemessen – wenn es eine Kordel gibt? Und danm mit doppelter Naht fest eingesteppt. Knurr. Eine Stunde Auftrennarbeit stehen dem anschließenden Ziehen von zwei Nähten in elf Minuten gegenüber. Nunja. Jetzt ist sie so, wie ich sie haben möchte. – Wie schön wäre es eine Maschine mit anpassbarem Nähfußdruck zu haben. Das Seidenkleid feritig zu nähen ist eine Pest, und geht mangels einer solchen Maschine nur sehr langsam voran, sozusagen auf Zehenspitzen. ✤ Ich möchte noch immer mit dem speziellen Menschen in den Indischen. Vorgestern. Mein pragmatisches Herz richtet sich stattdessen auf den Herbst ein, und vermisst schmerzlich die Mauersegler, die in diesem Jahr um den achten August herum Richtung Süden zogen. ✤ Fünfhundertnochwas Kilometer sind – gelinde gesagt – misslich. Die Möglichkeit sich eher oft zu sehen, würde manches auf andere Füße stelllen. Der Dankbarkeit über Kontakt und Gespräche tut das keinen Abbruch. Doch anders wäre besser. ✤ Die Zeiten mit der Mutter ziehen mir das Mark aus den Knochen, über die Perspektive nachzudenken trägt auf Tage aus der Mitte. Und nichts, was ich tun kann. Schlimm. Einfach schlimm.