Misc. im Juni

Nachdem die Wiesenmischung, Ende April eingesät, erst so gar nicht kommen wollte, ist sie in den letzten zwei Wochen regelrecht explodiert. Besonders die wilde Malve (Malva Sylvestris, jedenfalls sagt das die Wikipedia) macht mir Freude. Sie ist inzwischen fünfundsiebzig Zentimeter hoch und blüht wie wild. Auch meine Hortensien werden immer schöner, nur vom Blaudünger zeigen sie sich eher unbeeindruckt ✤ Apropos unbeeindruckt: auch dicht gewebte Baumwollspannlaken – also kein Jersey – vermag der kleine Kater mit Klinken zu verzieren. Bin etwas ratlos. Was soll ich nun aufziehen? Laken mit Stahleinlage?? ✤ Die berufliche Auseinandersetzung mit einer Klientin geht in die Finalrunde. Zum ersten Mal in über zwanzig Jahren Berufstätigkeit sehe ich mich genötigt eine einstweilige Verfügung plus Mahnverfahren in Aussicht zu stellen und im Bedarfsfall auch einzuleiten. Bestehlen lasse ich mich ungern. Die Tische, über die man mich zog, sind ohnehin breit genug. ✤ Seit gestern steht auf der Konsole im blauen Zimmer ein TV mit einer vierundsechziger Bildschirmdiagonale, ein Geschenk von einem Nachbarn. Zwar muß ich nun eine Leinwand und einen Spiegel umhängen, doch im Bett fernsehen zu können ohne ein Fernglas zu benötigen ist sehr erfreulich. ✤ Vom FA gibt es eine Rückerstattung, die einige Fragen aufwirft. Immerhin der erste Brief von einem FA, der Gelächter auslöste. Kann man sich rot im Kalender anstreichen. ✤ Einige für einen Juni sehr kühle Tage. Frustrierend. Ich möchte endlich wieder barfuß laufen, durchgängig. ✤ Die Lage in Sachen der Mutter ist einerseits furchtbar, andererseits entspannend: Die Demenz schlägt immer weiter zu und das mit anzusehen ist schwer. Andererseits ist sie nun nicht mehr tieftraurig und depressiv, was unter hilfreich einzuordnen ist, vor allem für sie. ✤ Der Alarmstatus in Sachen meiner Schilddrüse ist bis auf Weiteres abgepfiffen. Wir norden das Biest nunmehr mit Thyroxin ein und sehen uns den weiteren Verlauf an. Nächste Untersuchung Ende Juli. Trotz dieser Substitution bin ich ungewöhnlich oft müde und antriebslos. Wohl eine Stressfolge, bemühe mich um Unterstützung. ✤ Die restlichen (Schrank-)Türen sind noch immer nicht lackiert. Zuviel Wind und zuviel Pollen in der Luft. Ich arbeite daran …

In short wie schon lange: Man schlägt sich so durch.

2 Kommentare

  1. Man schlägt sich so durch – das allgemeine Lebensgefühl der letzten Jahre auf den Punkt gebracht, scheint mir.
    Tja.
    Auf den Punkt gebrachte Zielreaktion bei mir (bin schon relativ gut drin.geworden, verglichen mit früher):
    Schulterzucken und ein im ausatmen gesprochenes “Isso!”

    1. Jo, so kann man das auch angehen.
      Trotzdem finde ich noch eine Menge kleine hilfreiche Schönheiten im Leben als solchem. Neobiedermeier und weitgehende Nachrichtenabstinenz sowie viel Umgang mit Freunden sind ebenfalls sehr zu empfehlen.

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