Zwischenzeit

So verabscheuungswürdig ich Wintergrau und Temperaturen unter 10 Grad plus auch finde, so sehr mag ich die Zeit vom 24. Dezember bis zum 2. Januar. Dieses Jahr liegen die Feiertage so günstig, daß diese Phase sogar bis zum 5. Januar reicht. Elf Tage Pause, in denen die Welt in der Regel nichts von mir will – und von jedem anderen auch nicht. Damit hält dann auch mein innerer Calvin (»Du solltest noch x tun und y erledigen!«) einfach mal die Klappe. Am Samstag hat er sich kurz eingeschaltet, bekam aber direkt eins auf die Nase.
Natürlich bleibt mir der Tageskram erhalten: hungrige Katzen, reinigungsbedürftige Catboxen, mal staubsaugen, und was dergleichen mehr ist. Kratzt mich nicht. Sehr schön ist es auch, daß meine alljährliche winterliche Schlafstörung in dieser Zeit keine Rolle spielt. Ich kann mir die Nacht um die Ohren schlagen bis morgens um fünf, falls der Schlaf mich flieht, denn niemanden stört es, wenn ich dann bis um vierzehn Uhr selig schlafe. – Ein Segen! Viel Spaß in der Küche, Experimente morgens um vier – warum nicht?

Ich treffe den Nachbarfreund auf einen Kaffee, scherze mit den Freunden und dem Bruder am Telefon, genieße das fast schon traditionelle Grünkohlessen beim Pankower Freund, spiele stundenlang schöne Partien Scrabble (ganz echt, mit Brett und Holzsteinen!) mit dem Manne, freue mich über die leere Mailbox und den leeren Briefkasten. Stress wird in meinem Leben ausschließlich von außen an mich herangetragen, und der hat jetzt Pause bis nächstes Jahr.

Gute Vorsätze zu Neujahr fand ich schon immer überflüssig, so auch dieses Jahr. Wichtiger ist mir, daß ich annehmen darf, ich sei auch in diesem Jahr mit den Menschen in meiner Nähe gut und freundlich umgegangen. Streit hatte ich nur mit Institutionen, und damit habe ich kein Problem.

Über das nun fast vergangene Jahr mag ich kaum ein Wort verlieren, bestenfalls „Zurück an Absender. Annahme verweigert.“ Abgesehen, natürlich, von dem Leben mit nahestehenden Menschen und mit meinen Wundertieren. Dankbar bin ich für sie alle, wie auch für die Abwesenheit gesundheitlicher Querschläger, bei ihnen wie bei mir. Auch dafür, daß mir die Kämpfernatur geblieben ist, wo sie denn notwendig sei.
Wo wir von Dankbarkeit sprechen: Dieses Jahr habe ich niemanden an den Gevatter verloren, wenn man von meiner fernen Traurigkeit über den Tod von Chris Rea absieht.

Auf der Tischecke steht im Dezember immer ein Licht, wo sonst Blumen stehen – ein uferloser Verbrauch von Kerzen. Grins.
Morgen also Silvester. Mit gutem Essen, viel Musik, in entspannter Lage.

Einen besonderen Gruß möchte ich noch an H. schicken – unser Austausch gefällt mir sehr und bedeutet mir etwas.

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