Es gibt so Tage, da möchte man in den Tisch beißen. Vergebliches Warten auf Rückrufe von Klienten, also Nachhaken, 1 die 25ste.
Der neurotische Lieblingskater markiert erst auf den Kronensessel, kurze Zeit später auf die Tischdecke des Balkontisches (Hä???) Folgend Waschaufwände.
Besuch beim Arzt zwecks Aktualisierung eines Rezeptes – zu blöd zum Lesen? Falsches Medikament – Nochmal anreiten zur Korrektur, dann in der Apotheke vor die Wand laufen: Rezept noch nicht da. Wiedervorlage also morgen oder übermorgen. Nerv! Sowieso übel – Seit Tagen suchte ich die Praxis telefonisch zu erreichen. Heute vor Ort erfahren die Telefonanlage habe einen Schlag schräg, man erhielte keine Anrufe mehr. Sakra! Da sollte man sich doch mal kümmern, nein?!? Weiter: Ein Kontrolltermin für meine Augengeschichte war innerhalb der 14-Tage-Frist nicht zu bekommen, jetzt gehe ich notgedrungen Anfang Oktober. Über unser Gesundheitssystem für Kassenpatienten verbietet sich inzwischen das Nachdenken, man läßt ganze Nervenkostüme dabei.
Entnervt tauche ich wieder in die Biedermeierhaltung ab, aber auch an dieser Linie läuft nicht alles glatt. Das Fliesenkonvolut, weil teilweise geschnitten, läßt sich nicht sicher berechnen. Klar ist nur: 10qm sind es nicht; mir werden zwischen fünf zehn und zehn siebzehn Fliesen fehlen. Letztlich werde ich verlegen müssen um zu ermitteln wieviele wirklich fehlen. Das Klicksystem ist ein sehr altes, stabiles, aber ein Nachkauf ist nicht möglich. Noch keine Ahnung, wie ich das lösen kann. Mir wird etwas einfallen. Das tut es immer. Die ganze Sache war deutlich anstrengend: Die Fliesen lagen noch, also abbauen, verstauen, drei Etagen heruntertragen, im Anhänger sichern, rüberfahren, Anhänger ausräumen, Fliesen verstauen. Zwei Touren waren nötig, und davon war ich so erledigt, daß ich vor der Tagesschau auf dem Sofa einschlief.
Manche Tage laufen eben einfach nicht rund.