Sommerurlaub in der eigenen Wohnung kann auch schön sein, jedenfalls ist er es in diesem so herausgeforderten Jahr. Ein paar Tage hatte ich mir Ende Juli zugesprochen, das ging nur so mittel – ich konnte dann doch den Job und die Akquiseanstrengungen nicht ganz loslassen. Nun hatte ich ab dem 15. August zwei Wochen Berlinurlaub geplant. Das klappt besser. Ohne das tägliche zu beseitigende Katzenchaos würde es sich mehr nach Urlaub anfühlen, aber naja – irgendwas ist bekanntlich immer.
Ich bin mit der Freundin unterwegs, fahre auf den Flohmarkt, schlendere in Kreuzkölln über den Markt, fahre spontan eines Abends auf die Museumsinsel und höre mir die Straßenmusiker an, leiste mir – summer sale, gute Angebote – zwei Paar Sommersandalen für den Preis, für den man sonst nicht einmal eines kriegt (live im Laden, nicht online), treibe mich in der Küche herum und entwickle neue Rezepte, verbringe ein wenig Zeit an der Nähmaschine, lese phantastische Bücher (Karl Ove Knausgård!), erdwühle ein wenig.
Was mich etwas nervt, ist der kleine Radius – geographisch. Ich bin sehr gern am Schlachtensee, zum Beispiel, kann mich aber einfach nicht durchringen den Beritt von über einer Stunde Anfahrt anzugehen, weiß der Fuchs, was mich bremst, ich jedenfalls weiß es nicht. Was ich weiß: die zu wenigen Schwimmrunden werde ich spätestens im Oktober bereuen … Habe keine Lösung.
Worum ich mich sehr bemühe: Fünfe gerade sein zu lassen, spontan zu sein und alles zu genießen, was ich erlebe. Der Blick auf die Fülle, nicht auf den Mangel.