Vor einigen Tagen kamen der Nachbarfreund und ich mit einem Nachbarn ins Gespräch. Die beiden Männer tauschten Telefonnummern aus. Samstag dann ein Panikanruf – der Nachbar hatte einen Fahrradunfall und liegt mit einem Oberschenkelhalsbruch im Klinikum F’hain. Er ruft meinen Freund K. an, weil ihm nichts anderes mehr einfällt. Seine Familie lebt im Schnitt 250 Kilometer weit weg. In seiner Wohnung stehen noch alle Fenster offen, zum Beispiel. Schnell schaukeln sich die Dinge ein – der Freund holt mich ins Boot, der Gestürzte wird noch mindestens 14 Tage in einer Reha sein. K. und ich schließen Fenster, gießen Blumen, schauen nach der Post, retten Lebensmittel. Für die nächste Zeit werden wir uns die Sorge um Wohnung und Post teilen. Zu Zweit ist das einfach leichter zu erledigen, irgendjemand hat immer Zeit sich zu kümmern. Heute habe ich den verunfallten R. im Krankenhaus besucht, und es ist mir fast peinlich wie froh er ist so aufgefangen zu werden. Für mich ist gegenseitige Hilfe, so leistbar, selbstverständlich. Ich freue mich über das entgegengebrachte Vertrauen. Wir kriegen das schon hin.
Gestern hat mich die Nachbarin L. angepingt. Sie beherbergt eine Freundin für die nächste Zeit, kann aber selbst nicht zu Hause sein, wenn die Freundin ankommt. Logo nehme ich den Schlüssel entgegen um ihn morgen der Freundin zu übergeben.
Nachbarschaftstag. Fast eine Randnotiz: Mein heutiger Besuch beim Hautarzt. Der Hautkrebsverdacht ist vom Tisch.
Auch noch: Nächtliches Markieren von Leo aufs Sofa. Seufz. Verstehe das wer will.