Die Queen imaginiert einen Wohnungseinbruch. Das brachte mich zu Überlegungen über Werte. Kurz gefasst: in meiner Wohnung gibt es keine Gegenstände mit einem guten Wiederverkaufswert. Ich lebe in einem Umfeld – wenn man so will – nach Maria Kondo. Jeder Gegenstand hier hat einen Wert und einen Sinn – für mich! – aber gewinnbringend versilberbar? Sicher nicht.
Ich bin Pragmatiker im Sinne von Pirsigs »The Art of Motorcycle Maintenance« – ein Akkustaubsauger, dessen rotierende Bürste eine Fehlkonstruktion ist, wird ohne diese benutzt, saugen tut er ja; die Bürste zu ersetzen würde nicht helfen. Ich habe so ein Bodenwischgerät mit Dampf, das man zusammenklappen kann. Heute brach die Verriegelung fürs Ausgeklapptbleiben (Kunststoffteil, Materialermüdung) und ich stellte die Funktionalität des Gerätes mit Gaffatape wieder her – was soll ich mir einen Knoten ins Knie machen? Niemand nutzt oder sieht ihn außer mir, schön muß er nicht sein, seinen eigentlichen Job kann er noch machen, also Thema durch.
(Mit Kleidung ist es etwas anders. Pilling, zum Beispiel? Ein no go. Was abgeliebt ist, geht, und über den Berliner Unstil wundere ich mich oft, aber das ist eine andere Geschichte.)
Des Stehlens wert ist hier wohl nichts, siehe Wiederverkaufswert.
Klaute mir allerdings jemand meine Computernähmaschine (die auch schon einige Jahre alt ist), wäre ich ernsthaft sauer.
Und wer meinen Tieren etwas täte, wäre geliefert. Ich würde ihn finden, früher oder später.
Bei Tieren hört der Spaß auf – so skrupellos, Familienmitglieder zu klauen, ist hoffentlich niemand.
Wer hingegen einen Staubsauger klaut, müsste schon reichlich dämlich sein. Egal ob mit oder ohne Bürste. Ich würde wetten, dass die Hälfte moderner Geräte schon kleinere Reparaturen hinter sich hat. Das meiste Zeug hält einfach nicht lange und ich weiß schon gar nicht mehr, an wie vielen Geräten wir bereits diverse abgebrochene Teile angeklebt, lose Teile festgeschraubt oder Risse mit Panzertape überklebt haben. Der Vorteil an solchen individuellen Stücken mit Charakter ist doch, dass sie niemand anderes haben will 😉
Mein Text ist etwas unsauber – was halt so passiert, wenn sich zwei Gedanken im Kopf streiten. Pirsigs Figur wundert sich im Roman darüber, daß Motorradfahrer für Unterlegmaterial (wenn z.B. Griffschellen rutschen) ein Heidengeld ausgeben, es muß halt neu sein und frisch aus dem Laden – wo doch jeder weiß: eine in Streifen geschnittene Coladose gibt für diesen Zweck das beste Material der Welt ab.
Auf diese Alles-neu-Mentalität ziele ich hier auch ab. Jeder kennt den alten Scherz von Leuten, die sich ein neues Auto kaufen, weil der Aschenbecher voll ist.
Tickt man völlig anders, findet sich dann tatsächlich kaum etwas, das ein Einbrecher einpacken wollen würde. 🙂
Ich hätte Sorge, ein derartig frustrierter Einbrecher könnte den Frust an den Katzen auslassen, klauen fiel mir da nicht zuerst ein.
Der frustrierte Einbrecher wäre auch meine Sorge – nur dass jemand Tieren was antut, passt nicht in mein Weltbild. Ich weiß, dass es leider vorkommt und für solche Psychopaten hätte ich ganz viele Ideen…
Da geht es dir ganz wie mir.