Digitalien, Eins die gefühlt Tausenste. Eine Online-Antragsstellung, die offenbar angekommen ist (weil postalische Bestätigung eingegangen), aber dann ist auch schon wieder Schluß mit Digitalien – In den Formularen läßt sich ausgerechnet das Unterschriftsfeld nicht ausfüllen, auch eine digitale Signierung ist nicht möglich. Damit nicht genug: Obwohl das Interface meinen Antrag kennt und verarbeitet hat, wird dieser in dem Bereich, in dem man erforderliche Unterlagen einreichen könnte, nicht gefunden. Mein Verdacht: Fehler in der Programmierung, Onlinestellung von Unterlagen vermutlich erst nach Bewilligung des Antrags möglich – der niemals ohne diese Unterlagen bewilligt würde. Ein klassischer Catch 22. Mir platzt zügig der Kragen, ich hänge die Unterlagen an ein Anschreiben an die Institution. Sollen die selber sehen, wie sie das sortieren – nicht mein Job. Ich bin bloß ein mündiger und antragstellender Bürger. Bin gespannt auf den weiteren Ablauf …
Man könnte es gelassen sehen, aber ich will ‚was von denen und das bitte schnell. Von daher nervt es enorm. Ich ahne einen Nachgang, in dem ich doch Massen an Kram ausdrucken und postalisch auf den Weg bringen muß. Abwarten. Stresst aber.
Auch sonst ein papierlastiger Tag – Buchhaltung, Rechnungslegung, Ablage. Alles eher ungeliebte Tätigkeiten, aber unterm Strich mit dem guten Gefühl ‚Kram vom Tisch. Ball nicht mehr in meinen Feld.‘ Das immerhin.
Wirklich interessant, diese Deine Sicht der Dinge. Aus meiner Sicht ist die alte Art bei Weitem am Einfachsten, und ich bin SEHR dankbar, wenn sie angeboten bekomme: anrufen, mit Mitarbeitenden besprechen, falls Formular nötig ist, das zugeschickt bekommen, ausfüllen, bei Schwierigkeiten telefonisch helfen lassen, Formular in den Briefkasten bringen – fertig. Geht bei Weitem am Schnellsten, ist am Effektivsten und am Einfachsten. Finde ich. 😃
Für übersichtliche Vorgänge mag das stimmen. Aber für eine Sache, bei der man mit allen einzureichenden Unterlagen auf etwa hundert Seiten kommen könnte? Eher nicht.
Dafür gab es anno dunnemals, in der guten, alten Zeit, an die ich mich noch gut erinnern kann, einen Termin bei der oder dem Zuständigen. Ich brachte Alles mit, was nötig sein könnte, es wurde das, was nötig war, im Amtszimmer kopiert, im besten Fall ging frau nach einer Stunde mit dem Gefühl raus, daß Alles auf dem Weg ist, und mit einer sicheren Prognose des Ausgangs samt Zeitfenster.
Lange her, leider!
Versuch das mal in Berlin – kannste leider einfach vergessen. Alle überarbeitet, teilweise unkundig, oft wenig hilfsbereit.
Das vermutete ich bereits, ist ja auch mir längst nicht mehr überall möglich – am ehesten tatsächlich noch beim Amt (Gemeinde), aber bei Versicherung nicht, Bank – je nachdem welche, Krankenkasse nicht usw… 😒
Ich denke hier vorrangig an Ämter, egal welche, von Kfz-Stelle über Finanzamt bis „Bürger“amt. Mit meiner Krankenkasse mache ich da bessere Erfahrungen.
Das größte Manko an der digitalen Welt – die zweifelsfrei große Potenziale in sich birgt – ist m.E. die Tatsache, das zu oft nicht konsequent zu Ende gedacht wird. So entstehen Abläufe, die oft diffus und umständlich sind. Ich kann jeden Menschen, der sich sehnsüchtig an die Stringenz analoger Zeiten erinnert, gut verstehen. Und das, obwohl sich insbesondere vieler meiner Geschäftsabläufe dank der digitalen Prozesse recht flüssig gestalten.
Genau so ist es.