Über Ideen

Morgens selbst gekochtes Porridge zu essen (Herstellung dauert nur 5 Minuten), besonders an Tagen, an denen der Ostwind eisig auf den Fenstern liegt, ist eine Superidee. Eine weniger gute Idee: Die abgemessene Milch inklusive etwas Zucker vorbereitet auf dem Herd zu lassen für den nächsten Morgen. Der kleine Hexer konnte das so nicht nicht stehen lassen – im wahrsten Sinne des Wortes. In der Küche ein Milchsee, über feuchte Pfoten in der ganzen Wohnung verteilt. So kam es, daß ich noch im Nachtshirt, ohne Kaffee, ohne Frühstück, meine gesamte Wohnung wischte. Drei Mal – Milch mit Zucker klebt wie die Pest. Also das habe ich einmal gemacht!

Richtig schlecht auch die Idee der BVG ausgerechnet am Montag zu streiken! Da habe ich einen Anwaltstermin in einer Sache, die zeitkritisch ist, und darf mir nun einen Knoten ins Knie machen um in Kreuzberg anzukommen. Mir wird nichts anderes übrig bleiben als das Rad in die Bahn zu schieben, bis Warschauer Straße mit zwei S-Bahnen zu reisen und den Restweg mit dem Rad zu machen. Vielen Dank, BVG. Es ist zum ?&%§!

Ein wenig stolz bin ich darauf, daß die gute Idee Bewegung nach wie vor von mir umgesetzt wird. Mindestens die Runde um den Block nötige ich mir jeden Tag ab. Auch: Ich arbeite, ich lese, ich halte meinen Laden in Ordnung. Meine katzigen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen halten mich sowieso am Laufen.

Porridge gab es dann übrigens dennoch, mit Erdbeeren aus der Dose, aber immerhin. Für mich ist es das Winterfrühstück schlechthin. Es wärmt von innen nach außen, und es dauert lange, bis man wieder hungrig ist. Überhaupt – Winter. Diesen finde ich besonders hart. Es mag der wärmste sein seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, subjektiv bleibt er einfach kalt – immer um Null, eisiger Wind – und grau. Mich zieht er extrem nach innen. Ich bin zufrieden mit Tagen an denen ich mich direkten Begegnungen gar nicht aussetzen muß. Die Telefonate mit den Freunden bleiben wichtig, aber zu mehr drängt es mich gerade einfach nicht. Der Mann spricht vom Bärenmodus, ich vom Winterbärenmodus – Winterschlaf wäre schön, mehr als Winterruhe (if even) ist Zweibeinern einfach nicht möglich.

[Über Politik kann man gerade gar nicht reden, oder? Ich kann’s jedenfalls nicht.]

8 Kommentare

  1. Als ein Mensch, der Bewegung durchaus etwas abgewinnen kann, sind doch fünf oder sechs Kilometer nach Kreuzberg mit dem E-Radl keine Herausforderung. 😉

      1. Auf der Demo konntest Du Dich perfekt vor niedrigen Temperaturen schützen. Dann dürfte Dir das auch auf dem Radl gelingen. Erfahrung rockt! 😎

        1. In diesem Fall leider nicht. Die Schwachstelle sind beim Radeln die Knie, die werden immer eisekalt. So fühlst das Radfahren insgesamt sehr zügig nach Fron an. Hilft aber nix – ich muß ja irgendwie dahin kommen.

          1. Mir wird beim Radln im Winter immer die Nase kalt. Wer von uns muss nun die eigene Kleiderordnung überdenken?

          2. Wie meinen? Ich hab‘ schon Long Johns unter den Jeans. Steigerung Knieschützer? Klappt nicht, damit kann man nicht radfahren.😉

          3. Vielleicht verhilft Abgucken zu einer Lösung – schließlich sind andere Menschen bei niedrigen Temperaturen auch mit dem Radl unterwegs. Oder ist die Stadt im Winter Radlfrei (Radlos)?

          4. Wie wäre es mit einer ausführlichen Diskussion über Thermosocken, Stulpen und so weiter? 😉
            Es ist im Grunde ganz einfach: Ich hasse es bei Temperaturen unter 10 Grad plus mit dem Rad längere Strecken zu fahren. Ändert aber nix. Ich muß und ich werde.

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