Eine Frage der Physik

Um zehn Kaffee in die Thermoskanne füllen, direkt von der Maschine, um drei noch Kaffee haben, der heiß ist, nicht nur handwarm, das war der Wunsch.
Über Jahre testete ich mich durch das Sortiment. Alfi, Elfi, WMF, Ikea, Eva Solo, Hydro Flask, no name, alles dabei. Keine schaffte mehr als vier Stunden, danach war der Kaffee bestenfalls handwarm und nicht mehr zu gebrauchen. Jede Menge Messreihen, jede Menge Frustration.
Anwender berichteten der Klassiker von Stelton könne, was ich wollte, aber das ist ein Designerteil, bei dem man den Namen mit bezahlt. Damit rechnend, daß das auch ein Fehlschlag sein könnte, scheute ich die Ausgabe.

Vor kurzem hatte jemand auf einem Anzeigenportal eben die Stelton angeboten, für einen mehr als freundlichen Preis, weil ob der Farbe ungeliebt und obendrein mit einem leichten rein kosmetischen Schaden. Wir kamen ins Geschäft, die Kanne kam an, ich startet die Messreihe mit 88 Grad heißem Wasser. Nach zehn Stunden war das Wasser immer noch zu heiß um es sich über die Finger zu gießen und nicht zurückzuzucken.

Mit anderen Worten: Heureka!
Die Frage, die mich beschäftigt, ist: Wie machen die das? Der Kippverschluss (genial!) liegt relativ lose auf, Glasinnenkörper haben andere Isolierkannen auch. Wobei – durch den speziellen Verschluß muß man die Kanne zwischendurch nicht öffnen, das wird eine Rolle spielen. Andererseits: Kannen, die sich das Getränk ‚durch den Kopf‘ gehen lassen, öffnet man auch nicht. Wo ist da der Trick?

17 Kommentare

  1. Geht auch anders seit 13 Jahren mit 7,99 Kanne unterwegs. Ohne Glasinnenleben. Also. “ Weinholdsche Flasche “ (1873 Chemnitz) .
    ( Um 7:00 Uhr gekocht um 13 :00 Uhr noch zu pusten.
    Übrigens Thermoskanne mit Glas Pankower 1903 Patent. Erfindung 1874 auch in in England. Guten Apetit😊☕🍾 kalt geht auch.

    1. Kalt geht nur im Sommer 😊, es sei denn es ist 🍾, aber den füllt man nicht in Thermoskannen …
      Interessant war es am nächsten Morgen: Das Wasser hatte noch immer eine Temperatur, die eher heiß als warm war, nach fast 20 Stunden.

  2. Solltest Du nun eine über haben, die 3-4 Std wirklich warm hält, hättest Du hier eine Abnehmerin. Bei meinen ist Alles nämlich schon nach ’ner Std nur noch lauwarm….

    1. Ich habe zwei. Mache noch einmal für beide eine Messreihe, dann schicke ich dir Bilder.

      1. Toll!
        Ich brauche nur zu so seltenen Gelegenheiten Thermoskannen, daß sich eine Neuanschaffung einfach nicht lohnt, zumal nicht, wenn unklar ist, ob „die Neue“ besser ist.

        1. Doppelkopfrunde (Teetrinkerinnen, Tee lau ist doof und die Stövchenkanne schwullert furchtbar)
        2. Frühdienst – der absolut nötige Kaffee gegen 10 Uhr ist lau zu ertragen, aber keine Freude 😏
        Eine Gebrauchtkanne, getestet, ist da eine angemessene Investition 😁

        1. Ich werde berichten. Die sind unterschiedlich groß, brauchst du ein bestimmtes Fassungsvermögen?

          1. Am besten verstellbar😁
            Da das vermutlich nicht so gaaaanz realistisch ist, wäre 0,75l vmtl das Beste.

  3. [Ursprungsfrage nach wie vor ungeklärt: Wie machen die das? Jemand eine Idee?]

      1. Vakuum ist ein absoluter Zustand – entweder ist es da oder nicht da. Daran kann es also nicht liegen.

  4. Ja, aber vllt haben die eine Art entwickelt, es länger aufrechtzuerhalten (länger meinte: „ab Werk“) Meine Kannen haben nämlich anfangs gut funktioniert. Aber dann schnell kaum noch.
    War nur ’ne Idee….

    1. Ich finde das wirklich spannend. Auch wenn man sich so durch Testberichte liest, kann man sich nur wundern. Alle Kannen mit Glaskörper und baugleich oder bauähnlich, aber stark unterschiedliche Warmhaltezeiten.

    2. Ich mußte mich jetzt belehren lassen. Du hast Recht. Ein absolutes Vakuum ist auf dem Planeten Erde fast nicht zu erreichen, da gibt es also sehr wohl Unterschiede. Dazu kommt eine mögliche Beschichtung des Glaskörpers mit einem nicht wärmeleitenden Material (Vermutung, ohne Zerstörung nicht zu überprüfen.), aber vor allem zwei Faktoren: Zum einen die schmale zylindrische Form und große Höhe der Kanne – wenig Oberfläche – zum anderen der Kippverschluß, der nur ein Minimum eindringender Luft beim Ausgießen zulässt. Daher also die besonders gute Isolierleistung der Kanne.

  5. Ah!
    Wer hat dich belehrt? Das liest sich nämlich SEHR spezialgelehrt…

    Ich hab per dickem Finger grad versehentlich das Kommentarabo gelöscht. Magst Du das richten, bitte?

    1. Na wer schon – mein Erklärer vom Dienst. 😁

      (In der Liste stehst du noch. Falls es nicht hinhaut, ist es für dich einfacher es noch einmal anzulegen als für mich, vor allem wenn an verschiedenen Stellen im Kommentarbaum geantwortet wurde.)

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