Murphy, breitbandig

Sonntag Slapstick mit Folgen. Beteiligte: eine Wespe, ein durchdrehender Kater, ein Teller mit Pellkartoffeln und ein enger Flur. Ich will einen Teller Pellkartoffeln ins andere Zimmer bringen, zum Auskühlen, und habe gerade den kleinen Flur betreten, bin im Schrittwechsel, da rast mir der kleine Kater, auf der Jagd nach einer Wespe, gegen das Standbein und bringt mich aus dem Gleichgewicht. Eine Kartoffel fliegt in die Gegend. Ich fasse Tritt mit dem anderen Bein und habe richtig Pech: Ich trete auf die Kartoffel. Der Verlust der Lotrechten war nicht mehr zu vermeiden, die Ecke des Flurschranks im Weg, auf die ich mit dem Unterkiefer aufschlage. Der obere Frontzahn schlägt in die Unterlippe ein, ich fange mich irgendwie mit allem möglichen ab, finde mich schließlich am Boden, Blut überall. Erstmal atmen und laut SCHEISSE brüllen – das Adrenalin in meinem Blut ist zuviel. Ich stehe erst auf, als mein Herz sich beruhigt hat. Die Lippe sieht übel aus, die Frontzähne im Oberkiefer singen, aber die Blutung hört rasch auf – Blutgewebe und Schleimhäute sind da sehr schnell. Ein paar üble Prellungen am Kiefer, eine Abfangprellung am Unterarm, unterm Strich aber gute Reflexe – es fühlt sich nicht nach einer Gehirnerschütterung an (damit habe ich Erfahrung). Von Kater wie Wespe ist nichts mehr zu sehen.
Ich habe großes Glück gehabt. Zwar sehe ich aus, als hätte mich jemand geschlagen, aber im Wesentlichen ist alles gut. Die Zähne sind heil geblieben, die Unterlippe berappelt sich binnen drei Tagen, die Prellungen gehen schon in Richtung gelb – das hätte viel übler schiefgehen können.
Meine Reflexe sind gut, wie gesagt, aber der Ort war mies. In meinem Miniflur zu stürzen führt unweigerlich zum Kontakt mit Gegenständen. Deshalb wird es dann fies. Dieser speziellen Möbelecke werde ich nun einen Prellschutz verpassen – wer weiß, wann mir da wieder jemand vor die Füße rast.

Ein Auftrag in Anbahnung, das Angebot ist gut angekommen. Erfreulich, wird aber dauern.

Der Mann ist aus dem Krankenhaus zurück. Ich füttere, bringe Hummus, begleite seinen Einkauf, damit er um Bastets willen nichts trägt, und er grummelt vor sich hin. Stiesel. Da fühlt man sich richtig gut als Unterstützer ….

Am Abend gieße ich noch einmal der Nachbarin Blumen. Morgen kommt sie zurück.
Und dann ist Wochenende.

3 Kommentare

  1. Mannslüüd! An Nasebrechen hab auch ich schon manches Mal gedacht…..
    Gute Besserung Dir (und ja, auch dem Trotteligen!)

  2. Eigentlich schon, aber auch ich neige manchmal zum „selbstverständlich nehmen“. (ZB indem ich nur sage, wie mir ein zubereitetes Mahl schmeckt, mich aber nicht explizit fürs Zubereiten bedanke)
    Versuche aber, das zu ändern.

Kommentare sind geschlossen