Der Mann berichtet vom Turmfalken, der vor seinen Augen einen seiner Schutzbefohlenen (eine bunte Scharr Sperlinge) schlug. Man sieht und hört es mit Schmerzen, aber auch der Falke will leben.
Drinnen ist es elend ruhig, es passiert so ziemlich überhaupt nichts, was daran liegen mag, daß es draußen so laut ist. Seit Tagen brausen die Winde durch die Schwarzpappel, ein dunkles Orgeln den ganzen Tag und die halbe Nacht. Wolken jagen über den Himmel, und falls der Wind einmal leiser wird, setzt Regen ein. Eine Windwarnung folgt der anderen. Die Tage sind grau.
Der lange Winter, sprunghaft in den Temperaturen, zu feucht, insgesamt unfreundlich, hat diesmal die meisten Balkonpflanzen dahingerafft. Gut geschlagen habe sich die kleinen Fichten, der Lavendel (!), mein zäher Rosmarin. Die Hortensien gebe ich noch nicht auf, nach dem Rückschnitt haben sie eine reelle Chance. Diese Pflanzen sehen oft um diese Jahreszeit tot aus und treiben dann doch ab Mitte, Ende Februar wie die Verrückten.
An den – ebenfalls tot aussehenden – Robinien zeigen sich bei genauerem Hinsehen die ersten Triebspitzen, die Schneeglöckchen sind draußen. Ist die Morgendämmerung ruhiger, singen die Vögel schon lebhaft. Frau verliert irre viel Haare, die Katzen auch. Der Frühling ist also im Anmarsch, grau hin oder her.
In mir ist noch kein Gleichgewicht zu erreichen. Phasen wilder Aktivität wechseln mit ‚Lasst-mich-alle-in-Ruhe‘-Modi. Die Nächte sind schwierig, das Häusliche, nach Innen gewandte ausgeprägt. Die notwendige Fürsorge für die Tiere und laufende Aufträge geben dem Tag Struktur, doch gesprächig und sozial bin ich dieser Tage nicht. Der politische Irrsinn allenthalben macht die Wahlentscheidung schwierig, gehen werde ich trotzdem, natürlich.
Insgesamt also Winterwarten auf – vor allem anderen! – mehr Licht und Wärme.