Achtung, Kultur :-)

Die Freundin hatte mir vor langer Zeit einen Gutschein für einen Opernbesuch mit Begleitung nach Wahl geschenkt. Der Spielplan sagte mir nicht zu, die Lust auf Oper stieg aber kontinuierlich an. So ist es jetzt alles anders gelaufen als gedacht. Nicht im Hochsommer, nicht raus aus der Komfortzone, vielmehr im Winter und mit einem Klassiker: Die Hochzeit des Figaro.
Die Begleitung nach Wahl ist die schenkende Freundin, natürlich. Sie ist sehr großzügig und schenkt die Taxitouren dazu. Wie schön! Wenig ist unangenehmer als in großer Robe in der U-Bahn zu stehen, antiklimatisch ist kein Ausdruck, von eisigem Wind und Temperaturen um Null ganz zu schweigen.
Wir starten früh – Beginn um 19 Uhr – und werden spät zu Hause sein. Drei Stunden fünfundvierzig ist schon Zeit.
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Die Aufführung hat sehr viel Spaß gemacht. Kaum je habe ich in der Oper (sic!) soviel Gelächter gehört. Die Regie (Götz Friedrich) hat dem Stück statt verkrampfter Komik (die ich in vielen Inszenierungen sah) die Ironie und Frivolität zurückgegeben, damit Leichtigkeit und Lachen.

Längen gibt es keine, die ganze Aufführung ist ausgesprochen kurzweilig. Die Stimmen sind wunderbar. [Highlight für mich: Meechot Marrero als Cherubino.] Noch mehr berührt die Spielfreude des Ensembles.
Weißwein und Brezen in der Pause, alle Taxen treffen pünktlich ein, gegen Mitternacht sind wir beide wieder im warmen Zuhause, zufrieden und müde.
Ein wunderschöner Abend.