Holla die Waldfee!

Selber schuld – was hole ich denn vor dem Schlafengehen noch Mail ab: Ein Klient schreibt mir »Leider ist unsere Homepage seit gestern tot und ich habe auch nichts verändert oder irgendetwas gemacht….« Seufz. ‚Seit gestern‘ höre ich besonders gern, wenn etwas komplett auf dem Bauch liegt. Bei Alarmfällen direkt ALARM! zu brüllen ist unbedingt zu empfehlen. Nicht erst 24 Stunden später.
Ende vom Lied: Die Nummer geht gegen meine Dienstleisterehre. Ein Sicherheitscheck offenbart massenhaft korrumpierte Dateien und PHP-Code an Stellen, an die er nicht gehört. Ich spiele das Grundsystem neu ein, dito die Designdateien (Themes), die glücklicherweise auch auf meinen Rechner liegen, der gesichert ist wie Fort Knox. Vergebe sämtliche Schreibrechte aller Dateien neu, sichere Konfigurationsdateien bis an die Grenzen des technisch tragbaren ab.

Es ist immer wieder eine Gratwanderung. Oder wie ich dem Klienten schrieb:
»Es erweist sich leider immer wieder: Hacker sind Arschlöcher, und kein Sicherheitssystem kann Einbrüche absolut verhindern, weil kein CMS funktionieren würde, wenn die Einzelteile nicht miteinander kommunizieren könnten.« Ein Balanceakt. Immer wieder. Ich hasse diese Angriffe. Und bin im Grunde dankbar für die Cron-Jobs beim Provider, die infizierte Dateien schnell bemerken. Leider sind Maschinen doof – infizierte Dateien werden bis zum Eingreifen durch Menschen schlicht inaktiv gesetzt, damit bricht ein CMS in der Regel zusammen und eine weiße Seite ist noch die freundlichste Variante.

Oft haben es die Schweinehunde bei mir nicht geschafft. Ich hatte in 22 Jahren mit heute fünf erfolgreiche Angriffe auf Präsenzen meiner Klienten und einmal auf meine eigene. Alle konnte ich zügig reparieren, nicht zuletzt auf Grund vernünftiger Backup-Strategien. Für die Klienten und für mich.

Nichtdesto war das Timing nie schlechter. In der Nacht auf Heiligabend braucht man sowas absolut nicht.
Site repariert und funktionsfähig, Dienstleiser hellwach. Seufz.