In den Bauch atmen

Dies ist die einzige Zeit im Jahr, in der meine Winterschlafstörung keine Rolle spielt – und ich auch verdammt wenig Lust aufs Schlafen habe. Alle Vorratskammern sind voll, letzte Wäsche erledigt, Weihnachtsmenü steht, friedliches Silvester ebenso, die Geschenke sind verpackt, alle Karten dürften die Empfänger erreicht haben, Spenden sind überwiesen, das Schwein taut langsam in der Kühlung vor sich hin, der Baum wartet auf die Schmückung, was ärgern oder nerven könnte, darf das im nächsten Jahr tun (oder lassen!).

Kerzenlicht, Berieselung vom Radio, friedliche Tiere, ab morgen viel liebevolles Vergnügen in der Küche.
Heute kam ein ganz und gar unerwartetes Weihnachtspäckchen aus dem Frankenland und eine noch überraschendere Weihnachtskarte von der Schwester.
Gestern habe ich mit dem Mann den Traditionswhisky auf die Sonnenwende getrunken, Artischockenherzen (Danke, W.!) und Minipizzen inklusive.

Ein Trauerjahr ist vorüber, und es fühlt sich auch so an. Fehlen werden sie mir auf alle Zeiten, aber es zieht mir nicht mehr die Schultern rund.
Weihnachten 2023.