Das war mein Sonntagsplan. Ich hatte den großen Müggelsee schon kennengelernt, allerdings vom Wasser aus. Nun wollte ich an diesem strahlenden Sommertag die kleine Touri-Tour machen. Mit den S-Bahnen bis Köpenick, dann mit dem 169er Bus bis zum Rübezahl. In Köpenick wird das erstmal Theorie – die halbe Bahnhofstraße ist eine Baustelle, die Bushaltestellen sonst wohin verlegt, die hilfreichen Beschilderungen Mangelware – doooh, BVG, das geht ernsthaft besser! Die Haltestelle wurde schließlich gefunden, dann fiel erst einmal ein Bus einfach aus. Egal. Das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich hatte die Ruhe weg, und zwanzig Minuten Warten bringen mich nicht um.
Am Rübezahl sehr viele Menschen, dankenswerter Weise verläuft sich die Menschenmenge einigermaßen an diesem großen Gewässer. Wald, Wasser, Sonne, Wärme – viel mehr brauche ich nicht um mich glücklich zu fühlen. Am See direkt Spaß mit Tieren: ein kleiner Spaniel(?) ließ sich Stöcke ins Wasser werfen, rannte dann begeistert den Steg herunter, an die Ufertreppe und warf sich dort ins Wasser, kehrte triumphierend mit dem Stock an die Treppen zurück, duschte die Umstehenden, nahm den Stock wieder auf, rannte auf den Steg zurück – und dann das ganze von vorn.
Schwimmen fiel für mich aus – auch der Müggelsee hat unter der Hitze gelitten. Er hat einiges an Wasser verloren, und die Algenblüte ist heftig. Das mußte ich dann so nicht haben, obwohl es einige Schwimmer gab, die das offenbar nicht schreckte.
Der lange Weg durch den sommerlichen Wald am Seeufer war schön. Schließlich gab es Spaß am Spreetunnel – 2,5 Sekunden Hall. Das Mädchen pfiff fröhlich eine just erdachte Melodie. Hallenden Räumen kann ich nicht widerstehen. Enttäuschend – ein wenig – war der Rückweg. Eigentlich hatte ich von Friedrichshagen mit dem Schiff nach Köpenick zurückkehren wollen. Allein: Ausgeschrieben war nur die Rundtour um den See, und es war keine Auskunftsperson zu finden. 12 Euro für eine Teilstrecke war mir dann aber zuviel. Also doch ganz unromantisch die Straßenbahn und schließlich die S-Bahn. Natürlich habe ich mich wieder auf Lieblingsart verhauen – richtige Bahn, falsche Richtung – aber was soll’s? Wenn man keine Eile hat, lacht man drüber und lernt den Köpenicker S-Bahnhof eben sehr gut kennen.
Am Abend Einladung zur Pizza (die mir vermutlich die später auftauchende Magenverstimmung eingetragen hat, aber das ist wieder eine andere Geschichte), fröhliches Leute-gucken und einfach entspannt bleiben. Meine App erzählte mir etwas von knapp neun Kilometern zu Fuß an diesem Tag, ich habe sie nicht gemerkt, der Rücken blieb friedlich. Ich war aber auch mit Höhenausgleich unterwegs, nicht in Flipflops wie in Rheinsberg. Man lernt ja dazu. Grins.
Ein rundum schöner Tag bei Sommerwetter. Vielleicht fahre ich noch nach Plau in diesem Monat oder noch einmal an die Ostsee.