Als ich auf dem Bahnsteig dem Mann in dem grünen Hemd, das ihm nicht stand, in die Arme fiel – ich hätte allein nicht mehr stehen können, so wenig wie er – habe ich zwei Dinge gewusst: 1. mein bisheriges Leben ist Geschichte 2. dies ist die Liebe meines Lebens, ich bin also in ernsthaften Schwierigkeiten.
Ich wusste das von der ersten Minute an.
Genau so sieht es für mich bis heute aus.
Ich bin damals in dieses Risiko gegangen und bedauere das nicht. Für mich waren/sind wir besonders. Verschränkte Teilchen.
Doch habe ich wie wir alle eine Verabredung mit der Endlichkeit – und einen Vertrag mit Hedon. Ich kann, will und werde mein einziges Leben vor allem feiern. Ich will Nähe, Zutrauen und Optimismus, Musik und Tanz und Freude, und wenn er nicht Teil davon sein möchte, ist das seine Sache.
Ich knallte keine Tür, tue ich noch immer nicht. Messe jeden Mann an ihm und fühle, wir gut wir zueinander passten bzw. hätten passen können. Anders wäre eine so lange Zeit auch nicht möglich gewesen. Ich möchte bei allem Pragmatismus das Leben auch als Fest begreifen dürfen. Er ist eingeladen.
Ich schaffe es ohne ihn. Aber nicht gern.