Diogenes

Die Wärme der letzten Tage ließ mich vom Streichen des Wohnbüros absehen, vielleicht bin ich aber auch nur froh diesen Punkt noch ein wenig aufschieben zu können. Dagegen ist mein Punkt 2 heftig in Arbeit. Habe einen ganzen Stapel Dinglichkeiten in ein Kleinanzeigenportal eingestellt, und bisher läßt sich die Sache gut an. Geduld braucht es da immer. Wir werden sehen.

Besuch erwarte ich erst wieder im August, und vielleicht findet ja auch der Bruder endlich zu mir, der seine Anreise zum dritten Mal verschoben hat. Würde mich sehr freuen. Die Schwester versuche ich seit zwei Wochen zu erreichen – vergeblich. Telefon, Mail, Messenger. Keine Reaktion. Obwohl wir uns nicht sehr nahe stehen, mache ich mir Sorgen. So fern wie wir uns sind, würde ich möglicherweise gar nicht erfahren, wenn ihr ein Blumentopf aus dem fünften Stock auf den Kopf gefallen wäre, doch egal ist mir das nicht. Blöde Lage!

Außer meiner Arbeit an diversen Projekten, privat wie beruflich, passiert nicht so viel. Mir ist nach Ruhe und nach Stille, nach allein sein. Ausgenommen sind nur die Abendgespräche mit dem Bruder, der Freundin, dem Löwen. Einzig die Freundin vermag mich aus meiner Muschel zu locken, manchmal. Montag waren wir Eis essen.

Physisch nähere ich mich der Gazelle – braungebrannt und mager. Immerhin mache ich meine Rückenübungen wieder regelmäßig.
Erwäge meinen Urlaub in den Dezember zu verschieben. Allein an Weihnachten zu denken, sträubt mir alle Haare. Ja, ich denke im Juli daran. Call me insane. Da einfach abzuhauen ist vielleicht eine gute Idee.

Vieles ist noch nicht zuende gedacht, ich warte auf die Rückkehr der Motivation.

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