Literatur

Eines meiner liebsten Gedichte lautet wie folgt:

I kill because I have to
but everytime I aim
I feel my skin grow fur.

Es ist von ‎Margaret Atwood.
Ihren Roman »The Handmaid’s Tale« (‚Der Report der Magd‘) von 1985 habe ich im Studium gelesen; er hat mich bewegt, verstört, literarisch begeistert. Schlöndorfs Verfilmung habe ich gehasst. So erwartete ich nicht viel von der Serienumsetzung aus 2017. Weit gefehlt. Die Besetzung ist gut, die schauspielerische Umsetzung ganz dicht am Urtext und so gnadenlos umgesetzt, daß der Film (die Filme) das Entsetzliche dieser Dystopie auf eine Art nahe bringt, die mich zeitweise zum Vorspulen zwingt, weil ich die Bilder, die meine im Kopf übertreffen, nicht aushalte.

Parallel zur Serie habe ich mir das Buch wieder gezogen, lese sozusagen mit, und kann nur einen Kotau machen vor dieser Übertragung. Die Hälfte des Serienmarathons habe ich durch, ob die Episoden zum Ende hin abbauen – wie oft bei Serien – kann ich noch nicht sagen.

Eine leichte Kost ist diese Dystopie sicher nicht. Sie tut weh. Doch wie jeder gute Film, wie jedes gute Buch regt sie zum Nachdenken an und öffnet den Blick auf Dinge, die auch heute, jetzt und hier in die falsche Richtung laufen.

Fazit: Empfehlung. Für die Serie wie für das Buch.

2 Kommentare

  1. “ Gepriesen sei der Tag“. Ich habe es auch gesehen. Soviel Abscheulichkeit tut weh. Die Vergleiche springen einen förmlich an. Von der Gewalt Bis zu Lügen, Hetze, Verdummung.
    Und Händeschütteln von Verbrechern mit der Bibel im. Mund. Verstörend, weil schon fast 40 Jahre alt und immer noch brandaktuell.

    1. Das habe ich genau so wahrgenommen. Es wird schon seinen Grund haben, warum der Roman sich plötzlich wieder viel häufiger verkauft als vor einigen Jahren.

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