Dieser Tage eine Reportage gesehen über geplante Obsoleszenz. Da habe ich nachgehalten, weil keines der Geräte im Bericht im Durchschnitt älter wurde als sieben Jahre, bei Handys waren es mal gerade zweieinhalb Jahre. Und wir reden hier von kaputt und nicht von einem modebedingten Austausch.
Meine beiden Lieblingscomputer (von Fünfen) sind beide schon sehr alt. Das zählt nur bedingt, weil ihr Innenleben immer wieder aufgehübscht wurde – neue Festplatten, BIOS-Updates, die große Kiste hat nun schon ihr drittes Netzteil bei gleichbleibendem Motherboard. Maschinen werden überhaupt sehr alt bei mir. Eine externe Festplatte, die hier ständig im Dienst ist, läuft seit 2006 (!), störungsfrei. Zwei kleinere, eine für den Timeshift am TV, zwei als Sicherungsplatten, rennen schon zwischen vier und sechs Jahren. Das letzte Tastatur-Maus-Set, das ich entsorgen mußte, hatte ich immerhin neun Jahre in Benutzung. Der erste Vier-in-Eins-Drucker wurde vierzehn Jahre alt. Für Computertechnik sind das beachtliche Werte. Nach drei Jahren verreckt ist ausgerechnet eins der neuesten Bauteile, die ca. dreijährige SSD. Mein iPhone ist immerhin sieben Jahre alt, einmal ist der Akku getauscht worden.
Bei Haushaltsgeräten ist es noch irrer.
Die erste Mikrowelle in diesem Haushalt, ein amerikanisches Modell, funktionierte elf Jahre bis die Steuerungsplatine außer Dienst ging. Herd und Kühlschrank sind seit dreizehn Jahren in Betrieb. Weißwaren kaufe ich immer gebraucht, weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß Geräte älterer Baureihen solider und langlebiger sind. Ein Miele-Waschtrockner, ungefähr auf dem Markt seit dem Jahr 2000, hielt fünfzehn Jahre. Die erste Spülmaschine brachte es auf acht Jahre (bei einem Anschaffungspreis von 75 Euro gut amortisiert), die nächste spült nun seit vier Jahren, hatte aber eine Reparatur zwischendrin. Mein Staubsauger ist ungefähr zehn Jahre alt.
Küchenkleingeräte bringen es hier auf Höchstalter. Waffeleisen, Handmixer, Eiserkucheneisen sind mindestens dreißig Jahre alt und funktionieren tadellos. Dampfbügeleisen, Stabmixer und Wasserkocher bringen es etwa auf elf Jahre bisherige Lebensdauer. Üblicherweise ebenfalls gebraucht gekaufte Flachbildfernseher (gilt nur nicht für den allersten) haben ein Lebensalter zwischen acht und zwölf Jahren, bisher. Meine Mikroanlagen sind beide ca. achtzehn Jahre alt, funktionsfähig nach wie vor.
Im Schnitt halten meine Geräte also etwa 10,9 Jahre, Waffeleisen, Handmixer und Eiserkucheneisen nicht eingerechnet. Sogar mein Haartrockner hat über neun Jahre gepustet, bin gespannt wie lange der neue es machen wird.
Wo der Trick ist? Simpel: gründliche Recherche vor dem Kauf, im Zweifel ältere Baureihen bevorzugen (vor allem bei Weißwaren), den Gebraucht- und Refurbished-Markt abgrasen. Längst nicht immer ist das neueste Modell von was auch immer auch die beste Anschaffung.