Elche

Aus einem Verhörer werden mitunter gruppenspezifische Idiome. Heute brauchte ich wieder eines davon: Sowohl die Freundin als auch ich wünschten uns, der jeweilige Elch möge an uns vorüberziehen. 😄 Leider taten die Viecher das nicht. Sie war auch heute noch coronapositiv (ihr Elch), damit hatte ich einen Beritt zu erledigen (mein Elch):

Kühlschrank des armen Quarantäneopfers leer, und ein Termin beim Tierarzt um ihrer operierten Katze die Fäden ziehen zu lassen – es ist nicht gut, wenn die zu lange liegen, dann wachsen sie ein und machen Ärger.

Ab Mittag telefonieren und organisieren wir. Ich brauche einen detaillierten Einkaufszettel, der Tierarzt muß informiert werden, daß jemand anderer mit der Katze kommt, wir müssen den Gesamtablauf so organisieren, daß alles passt, keine doppelten Wege entstehen und sich der Stress für alle Beteiligten in Grenzen hält.
Um Halbzwei mache ich mich zu Fuß auf den Weg zu ihr. Schnelle Übergabe von Kontokarte und Einkaufszettel. Zuerst der Tabakladen, der mich glücklicherweise mit Karte zahlen läßt, dann zum Discounter. Der Laden ist furchtbar voll, damit schon stressig – um Drei ist der Termin beim Tierarzt. Wenigstens spielt das Wetter mit. Es ist sonnig und nicht zu kalt, sich draußen zu bewegen macht Freude.

Mit der vollen Tasche zurück zur Freundin, Übergabe der Kühlschrankfüllung und der Tabakvorräte, Entgegennahme der Katze im Transportkorb plus Bargeld fürs die Tour. Das Taxi kommt binnen fünf Minuten, wir halten den Termin ein – der Tierarzt leider nicht. Eine Dreiviertelstunde sitze ich dumm da herum, die kleine Katze findet die Begleitung durch mich eher suboptimal und macht ein wenig Jammerkrach. Das Fädenziehen geht aber gut über die Bühne, der Arzt ist mit dem Gesamtbild zufrieden, die kleine Katze – halleluja – kooperativ. Auch das Taxi für die Rücktour ist zügig da, anschließend Übergabe von Tier, Restgeld, Karte gegen Tasche mit Tastatur (siehe hier), ich dann zu Fuß Richtung Heimat. Gegen Fünf bin ich zu Hause, und etwas platt.
Am Boden der Tasche finde ich einen Osterhasen von Lindt – weiß der Geier, wo sie den noch aufgetrieben hat. Freue mich.

Am Morgen konnte ich die Routinen noch erledigen (Duschen, Fütterung der Raubtiere, Catboxen in meinem Haushalt, Lüften, Durchsaugen, ruhiges Frühstück, Posteingang sichten). Was ich eigentlich heute tun bzw. beginnen wollte, kann ich auch morgen noch starten. Für heute habe ich darauf keine Lust mehr.

Meine Abendverabredung ist schwer erkältet, wir verschieben unser Treffen, und es gelingt mir, nicht fühlen zu lassen, daß mir das für heute sehr gut in den Kram passt. Nach Ostern sehen wir weiter.

Das war jetzt insgesamt eine Nummer, warf Pläne um – doch wie schön ist das so füreinander einzustehen und da zu sein! Sie hätte jederzeit das Gleiche für mich getan, da bin ich sicher. Freunde.